Steirischer Wintertourismus lockt Gäste mit Schneeschuhen und Trüffel
Graz (APA) - Nach einer laut Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) „extrem erfolgreichen Saison 2017/18“ mit 1,78 Mio. Gästen ...
Graz (APA) - Nach einer laut Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) „extrem erfolgreichen Saison 2017/18“ mit 1,78 Mio. Gästen (plus 4,9 Prozent) und 5,88 Mio. Nächtigungen (plus 3,8 Prozent) will der Steiermark Tourismus auch im bevorstehenden Winter den Rekord knacken. Dafür sorgen sollen bewährte und neue Festivals, Investitionen in Skigebiete sowie kulinarische Genüsse, hieß es am Donnerstag.
„Es liegt eine starke Benchmark für heuer vor“, sagte die Landesrätin bei der Pressekonferenz in Graz. Sie zeigte sich aber zuversichtlich, die Zahlen wieder zu steigern, denn die Steiermark biete eine „Vielfalt wie kaum ein anderes Bundesland“. Betriebe würde in Zeiten der positiven Konjunktur Millionen investieren, aber auch kleine Skigebiete bekommen weiterhin Landes-Förderungen für den Ausbau ihrer Anlagen. Aushängeschild bleiben allerdings Großveranstaltungen wie etwa das Nightrace Ende Jänner 2019 auf der Planai in Schladming.
Eibinger-Miedl betonte einmal mehr, dass Investitionen in die Digitalisierung der Gastronomie- und Hotelleriebetriebe immer wichtiger werden. Ein entsprechendes Förderprogramm wurde daher neu aufgelegt. Zudem unterstrich sie den Fachkräfte-Mangel in der Branche, wobei es zuletzt mit 18 Prozent mehr Lehranfänger als im Vorjahr immerhin erste Erfolge bei der Motivation des Nachwuchses zu verbuchen gebe.
Steiermark Tourismus-Geschäftsführer Erich Neuhold betonte: „Der Gast von heute ist multioptional und will in kurzer Zeit möglichst viel erleben - Spannung und Entspannung.“ Hinzu kämen der Wunsch nach Video- und Fotomotiven, weshalb im kommenden Winter eine Social-Media-Kampagne mit dem Hashtag #ichbinsteiermark gestartet werde. Dazu passend wurde auch der neue Winterwerbespot der „Grünen Mark“ präsentiert. Besonderes Augenmerk will man auf ausländische Gäste legen, denn in Österreich sei man bereits das beliebteste Urlaubsbundesland. Schwerpunkte des kommenden Winters sind Familien, Schneeschuhwanderungen und neue kulinarische Touren, so Neuhold.
Die einzelnen Regionen der Steiermark wollen ihren Fokus auf unterschiedliche Angebote legen: In der Region Schladming-Dachstein will man in der kommenden Wintersaison vor allem den Nachwuchs auf zwei oder einem Brett bedienen und hat eine eigenes Kinderareal am Berg installiert. Zudem soll in der „Ladies Week“ Ende März die Frauenwelt angesprochen werden: Bei der „4-Berge-Ladies-Tour“ geht es vom Sektfrühstück auf der Reiteralm, weiter zum Yoga am Berg, einem Fitness-Gericht auf der Planai und zum Abschluss zum Wellness in ein Spa, schilderte Mathias Schattleitner.
Im Gesäuse wird neben einem Schneeschuh- und einem Tourenski- erstmals auch ein Langlauf-Basecamp angeboten, bei dem Neulinge diese Wintersportarten von der Pike auf erlernen können. Die neuen Kenntnisse dürfen dann beim 40. Steirerlauf im Ausseerland auch angewendet werden. Beim zehn Kilometer langen „Dirndl-Lauf“ sind laut Tourismus-Chef Ernst Kammerer besonders Langläuferinnen im Dirndl herzlich willkommen.
In der Region Hochsteiermark präsentiert sich das Wintersportmuseum in Mürzzuschlag in neuem Glanz und für Experimentierfreudige gibt es den „ruckXbob“: Eine Art Rucksack, der nach dem Aufstieg mit Schneeschuhen Platz zum Verstauen bietet und der dann als Bob für die Abfahrt genutzt werden kann. Im Murtal steigt von 18. bis 27. Jänner zum zweiten Mal das Schneeschuhfestival Österreich mit Touren, Seminaren und Kursen zum Selberbauen von Schneeschuhen.
In der Oststeiermark setzt der Tourismus auf Kulinarik: In Passail wird bei der „Knödelzeit“ die Kunst der Knödelfertigung und natürlich -verkostung zelebriert. In Baierdorf bei Anger wird es aus der „Winterbackstube“ duften und bei der „Teestunde“ in Geiseldorf können eigene Teemischungen kreiert werden. Einen Blick hinter die Kulissen der Thermen wird bei den „Thermalwasserwochen“ im Vulkanland geboten.
Neben dem Grazer Advent, der jährlich als Besuchermagnet gilt, will sich die steirische Landeshauptstadt als „Trüffel-Stadt“ positionieren. Erst im August wurde im Leechwald laut Tourismus-Chef Dieter Hardt-Stremayr eine 277 Gramm schwere Trüffel gefunden. Nun sollen die rund 250 Hektar Grazer Wälder nach weiteren wertvollen Edelknollen abgesucht werden. Beim ersten „Trüffel-Festival“ Anfang November stehen Wanderungen, ein Trüffelmarkt und Köstlichkeiten in Partnerbetrieben auf dem Programm.