Wiener Börse(Nachmittag) - ATX mit minus 2,07 Prozent vor 5. Minustag

Wien (APA) - Die Wiener Börse hat sich heute, Donnerstag, am Nachmittag bei gutem Volumen mit satten Verlusten gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 3.185,62 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 67,21 Punkten bzw. 2,07 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,87 Prozent, FTSE/London -1,35 Prozent und CAC-40/Paris -1,46 Prozent.

Damit bewegt sich der heimische Aktienmarkt unverändert tief in der Verlustzone. Der ATX steht bereits vor seinem 5. Verlusttag in Folge. Auch das europäische Börsenumfeld steht nach den sehr schwachen Überseevorgaben klar unter Druck. Als wichtigste Verkaufsargumente gelten international die Sorgen vor rasch anziehenden US-Zinsen und eine mögliche Eskalation im Handelskonflikt zwischen den zwei weltgrößten Volkswirtschaften USA und China.

In Wien steht auf Unternehmensebene KapschTrafficCom im Fokus. Der heimische Marktausrüster hat gute Chancen, einen Teilauftrag im Wert von 100 bis 120 Mio. für das in Deutschland geplante Pkw-Mautsystem zu erhalten. Es geht um die technische Ausrüstung, die nötig ist, um die Mautpflicht von Verkehrsteilnehmern zu kontrollieren. Die Kapsch-Aktie grenzte im Verlauf die satten Zuwächse vom Frühhandel von fast zehn Prozent auf 3,7 Prozent ein.

Sonst zeigten sich im prime market-Segment der Wiener Börse nur AT&S (plus 0,6 Prozent), Telekom Austria (plus 0,3 Prozent) und Palfinger (plus 0,2 Prozent) mit positiven Vorzeichen.

Die Abwärtswelle erfasste somit fast alle Werte. Ans untere Ende der Kursliste rutschten die Zumtobel-Titel mit einem Abschlag von 6,5 Prozent. Mehr als fünfprozentige Verluste mussten Do&Co und Valneva verdauen. Rosenbauer knickten um 4,3 Prozent ein. Über dreiprozentige Kursrückgänge gab es bei den Aktien von OMV, Flughafen Wien, s Immo und UNIQA zu sehen.

Unter den heimischen Schwergewichten fielen Raiffeisen Bank International um 2,7 Prozent. voestalpine schwächten sich um 2,4 Prozent ab. Erste Group kamen um 1,3 Prozent zurück und Andritz gaben vergleichsweise moderate 0,5 Prozent ab.

Agrana-Titel büßten nach Zahlenvorlage 1,9 Prozent ein. Der Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzern hat im ersten Halbjahr 2018/19 im Lichte des Endes der EU-Zuckermarktordnung vor einem Jahr und niedrigerer Bioethanolpreise einen Gewinneinbruch auf 39,9 Mio. Euro verzeichnet, nachdem in der Vorjahresperiode noch ein Plus von fast 100 Mio. erwirtschaftet worden war.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zum Sitzungsstart bei 3.253,81 Punkten, das Tagestief lag kurz nach dem Eröffnungshandel bei 3.169,26 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 2,07 Prozent bei 1.606,63 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market vier Titel mit höheren Kursen, 33 mit tieferen und keiner unverändert.

Bis dato wurden im prime market 3.153.017 (Vortag: 1.798.536) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 83,880 (51,36) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Verbund mit 300.557 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 11,46 Mio. Euro entspricht.

~ ISIN AT0000999982 ~ APA336 2018-10-11/14:35