Dodik verlangt bosnisch-serbische Flagge im Staatspräsidium

Sarajevo (APA) - Milorad Dodik, der am vergangenen Sonntag als serbisches Mitglied in die dreiköpfige bosnische Staatsführung gewählt wurde,...

Sarajevo (APA) - Milorad Dodik, der am vergangenen Sonntag als serbisches Mitglied in die dreiköpfige bosnische Staatsführung gewählt wurde, hat seine Forderungen im Zusammenhang mit seinem künftigen Arbeitsplatz nun erweitert. Damit er an der Arbeit der Staatsführung an ihrem Sitz im Stadtzentrums Sarajevos teilnehme, müsse dort auch die bosnisch-serbische Flagge hängen, erläuterte er am Donnerstag.

„Ich werde nicht hinkommen, solange diese Flagge nicht dort hängt,“ so Dodik gegenüber dem Boulevardblatt „Kurir“. Die Mitglieder der bosnischen Staatsführung, je ein Vertreter der Bosniaken, Serben und Kroaten, arbeiten unter der bosnischen Staatsflagge. Die Flaggen der beiden Landesteile sind nicht in den Büroräumen des Staatspräsidiums aufgehängt.

Schon im Wahlkampf ließ der separatistische bosnisch-serbische Politiker wissen, dass er sein Büro eigentlich nicht im Stadtzentrum Sarajevos, sondern in dem von Serben kontrollierten Ost-Sarajevo haben würde. An den Sitzungen des Präsidiums würde er nur via Videotelefonie teilnehmen.

Seine Mitarbeiter würden sich allerdings im Präsidiumsgebäude befinden, präzisierte nun Dodik. „Wir werden die Büroräume segnen lassen, um die üblen Geister zu vertreiben“, so der Politiker.

Bosnien-Herzegowina wurde durch das Dayton-Friedensabkommen Ende 1995 als ein kompliziertes Staatsgebilde aufgebaut, das aus zwei Landesteilen, der Bosniakisch-Kroatischen Föderation und der Republika Srpska besteht. Dodik war bisher Präsident der Republika Srpska.