Zagreber Bürgermeister wegen Korruptionsaffären vor Gericht
Zagreb (APA) - Vier Jahre nach seiner Festnahme steht der Zagreber Bürgermeister Milan Bandic wegen der Affäre „Agram“ vor Gericht. Am heuti...
Zagreb (APA) - Vier Jahre nach seiner Festnahme steht der Zagreber Bürgermeister Milan Bandic wegen der Affäre „Agram“ vor Gericht. Am heutigen Donnerstag begann vor dem Landesgericht der kroatischen Hauptstadt ein Prozess gegen Bandic und 13 weitere Mitangeklagte aus führenden städtischen Unternehmen wegen mutmaßlicher Veruntreuung in Millionenhöhe sowie wegen Günstlingswirtschaft.
Laut Medienberichten plädiert Bandic auf nicht schuldig. Die Liste der Vorwürfe gegen den langjährigen Bürgermeister Zagrebs sowie gegen Manager und Mitarbeiter der Kommunalunternehmen ist lang: Unter anderen wird ihnen die Veruntreuung von mindestens 25 Mio. Kuna (3,37 Mio. Euro), Amtsmissbrauch, unerlaubte Einflussnahme, Zollbetrug sowie Dokumentenfälschung vorgeworfen. Bandic muss sich unter anderem auch wegen mutmaßlich illegaler Finanzierung seines Präsidentschaftswahlkampfs im Jahr 2009 verantworten.
Die staatliche Antikorruptionsbehörde USKOK hatte die Anklage bereits im Jahr 2015 eingereicht, doch der Prozessbeginn hatte sich immer wieder verzögert, berichteten die Medien. In September hat auch ein weiterer Korruptionsprozess gegen Bandic begonnen, in dem er sich wegen Amtsmissbrauch angeklagt ist.
Seit 2000 ist Bandic nahezu ununterbrochen Zagrebs Bürgermeister. Wegen der Korruptionsvorwürfe war er 2014 verhaftet worden, kam später aber gegen eine Millionenkaution auf freien Fuß. Im Jahr 2015 müsste er zurück in die U-Haft, weil er gegen die Sicherheitsauflagen seiner Freilassung verstoßen haben soll, indem er Zeugen beeinflusst und Dokumente gefälscht haben soll. Trotzt Korruptionsvorwürfen lehnte er einen Rücktritt stets ab.