„Flash Gordon“ in voller Pracht: Legendäre Sonntagsstrips gesammelt

Wien (APA) - „Ein Panthermensch springt auf Flashs Rücken - blitzschnell wirft er ihn über die Schulter - direkt auf einen heranstürmenden H...

Wien (APA) - „Ein Panthermensch springt auf Flashs Rücken - blitzschnell wirft er ihn über die Schulter - direkt auf einen heranstürmenden Haifischmann.“ Die Action in den Zeitungsstrips mit Flash Gordon, erstmal 1934 erschienen, mögen heute trashig anmuten, die Zeichnungen von Alex Raymond haben aber nichts von ihrer Qualität eingebüßt. Im Hannbial-Verlag ist ein liebevoll gestalteter Sammelband erschienen.

„Flash Gordon“, erschaffen als Reaktion auf die erfolgreiche Comic-Serie „Buck Rogers“, gilt als einer der besten US-Abenteuercomics überhaupt und übertraf den Konkurrenten in allen Belangen. „Der lange Nachhall von Alex Raymonds legendärer Kreation ‚Flash Gordon‘ führt zu den meisten modernen Inkarnationen eines Superhelden“, schreibt Alex Ross, Superstar unter zeitgenössischen Comic-Zeichnern, im Vorwort zu „Flash Gordon - Auf dem Planeten Mongo“.

Zusammengefasst sind auf mehr als 200 Seiten sämtliche Sonntagsseiten vom Start bis zum 18. April 1937. Es gab bereits mehrere Neuauflagen des „am aufwendigsten illustrierten Comicstrip seiner Zeit“ (Ross), aber hier erstrahlen die wunderbaren Zeichnungen erstmals im würdigen Glanz der Originale. Sie wurden nicht nur sorgsam restauriert, sondern auch farblich akkurat reproduziert. Die Wucht und Eleganz sowie das Einfalls- und Detailreichtum der Bilder faszinieren auch Jahrzehnte nach dem ersten Erscheinen. Mit seinem grafischen Realismus bereitete Raymond den Weg für die modernen Superhelden-Abenteuer.

Eigentlich wollte der Verlag King Features ja die auf dem Mars spielenden „John Carter“-Romane von „Tarzan“-Schöpfer Edgar Rice Burroughs als Reaktion auf „Buck Rogers“ als Comic-Serie aufbereiten. Da man nicht überein kam, wandte man sich verlagsintern an Raymond. Texter Don Moore assistierte dem Künstler bei der Erschaffung von „Flash Gordon“, einem Polo-Spieler, der mit seiner Freundin Dale Arden und dem genialen Erfinder Dr. Hans Zarkov auf dem Planeten Mongo wilde Abenteuer erlebt. Trotz aller Affen- und Falkenmenschen, die sich dort herumtreiben, ist Ming der Grausame der größte Widersache Gordons.

Die jeweils eine Seite füllenden Episoden von „Flash Gordon“ wurden in 130 Zeitungen veröffentlicht, in mehrere Sprachen übersetzt und von geschätzten 50 Millionen Menschen gelesen. Die Einflüsse der Arbeit von Raymond sind weit - von „Krieg der Sterne“ bis zu „Superman“. Der nun vorliegende Band 1 einer „großangelegten Retrospektive“, wie der Hannibal Verlag verspricht, bringt den Klassikern in ansprechender Aufmachung samt Erläuterungen ins Jahr 2018.

(S E R V I C E - Alex Raymond und Don Moore, „Flash Gordon - Auf dem Planeten Mongo“, Hannibal, 208 Seiten, gebundene Ausgabe, Großformat, durchgehend farbig, 35 Euro)