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Neue Kennzeichnung: Verwirrung um Sprit-Namen auch in Tirol

© Foto TT / Rudy De Moor

Die EU will mit einer europaweit einheitlichen Kennzeichnung der Kraftstoffe der Verwirrung an den Zapfsäulen beim Tanken im Ausland vorbeugen.

Wien, Innsbruck –Seit gestern gibt es neue Bezeichnungen für Kraftstoffe an Tankstellen und in Neuwagen. Diesel heißt künftig nur noch B7, aus Super 95 wird E5.

Grund ist, dass die EU mit einer europaweit einheitlichen Kennzeichnung der Kraftstoffe der Verwirrung an den Zapfsäulen beim Tanken im Ausland vorbeugen will. Zusätzlich werden dafür die Kraftstoffe auch symbolisch vereinheitlicht. Benzin wird mit einem runden Symbol dargestellt, Diesel mit einem Quadrat, gasförmige Brennstoffe haben eine Raute.

Doch was der Verwirrung vorbeugen soll, könnte vor allem im deutschen Sprachraum für Verwechslungen sorgen. „Grundsätzlich ist die europaweite Vereinheitlichung sinnvoll, aber gerade im deutschsprachigen Raum kann Verwirrung entstehen, weil das Kürzel „B“ nicht für Benzin-, sondern für Dieselkraftstoffe steht“, warnt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Er empfiehlt, auf die Form der Symbole zu achten.

Während die Kennzeichnung bei den Tankstellen direkt bei den Zapfsäulen angebracht ist, wird sie bei Neuwagen in unmittelbarer Nähe des Tankdeckels angebracht. Ältere Fahrzeuge sind von der Änderung nicht betroffen und müssen nicht nachgerüstet werden.

„Dass Lenker den falschen Kraftstoff tanken, kommt öfter vor, als man denkt“, berichtet Kerbl. Allein der ÖAMTC rücke mehrmals täglich aus, um falsch getankte Kraftstoffe abzusaugen. Am häufigsten werde Benzin in Diesel-Fahrzeuge gefüllt. Der umgekehrte Fall trete seltener auf, weil Diesel-Zapfhähne breiter sind und daher nur schwer in die Benzin-Tanköffnung passen.

Generell gelte: Sind mehr als zirka fünf Liter des falschen Kraftstoffes getankt worden, sollte das Gemisch abgesaugt werden, empfiehlt Kerbl. Wurden weniger als fünf Liter getankt, muss der Tank – ausgehend von einer Tankgröße von ungefähr 50 Litern – nicht unbedingt geleert werden. „Volltanken mit dem geeigneten Sprit reicht aus, um die Fahrt fortsetzen zu können“, erklärt der ÖAMTC-Techniker.

Dieselmotoren reagierten heikler auf Benzin als Benzinmotoren auf Diesel. Ein mit Benzin betankter Diesel kann einen Motorschaden erleiden. Dagegen wird der Benziner im umgekehrten Fall stottern, qualmen oder absterben, es drohe aber nicht unbedingt ein Motorschaden. (ecke)