Faschisten wollen Jahrestags des Marsches auf Rom gedenken
Rom (APA) - Mehrere Tausend Alt- und Neofaschisten planen am 28. Oktober in Predappio bei Rimini, dem Geburtsort des ehemaligen italienische...
Rom (APA) - Mehrere Tausend Alt- und Neofaschisten planen am 28. Oktober in Predappio bei Rimini, dem Geburtsort des ehemaligen italienischen Diktators Benito Mussolini, eine Gedenkfeier anlässlich des 96. Jahrestags des Marsches auf Rom abzuhalten. Am 28. Oktober 1922 hatte der damalige Faschistenführer Mussolini die Regierungsgewalt in Rom an sich gerissen.
Der Zustrom von Besuchern zu der traditionellen Gedenkveranstaltung, darunter auch mehrere Skinheads, löste Sorgen bei der Partisanenvereinigung ANPI aus. Diese forderte den Polizeichef der Provinz Forli, zu der Predappio gehört, auf, die Veranstaltung zu verbieten. „Jedes Jahr müssen wir zusehen, wie Demonstranten Symbole des Hasses wie Hakenkreuze Mussolini würdigen. Unannehmbar ist, dass die Demonstranten keine Erlaubnis von den Behörden für die Kundgebung beantragen. Sie wissen, dass diese Veranstaltung toleriert wird“, so ANPI in einer Presseaussendung.
Bei Gottesdiensten wird alljährlich des „Duce“ (Führer) und seiner Frau gedacht, die in Predappio begraben sind. Auch das in ein Museum umgewandelte Geburtshaus Mussolinis wird am 28. Oktober von Nostalgikern des Faschismus geradezu gestürmt. In diesem Haus, das seit 1944 gesperrt war und 2001 wieder geöffnet wurde, war Mussolini im Jahr 1883 als Sohn eines sozialistisch gesinnten Schmiedes zur Welt gekommen. Im Museum sind vor allem Bilder, Dokumente und Briefe des Duce zu sehen.