US-Finanzminister - Präsident mag niedrige Zinsen

Washington (APA/Reuters) - Nach den scharfen Attacken von US-Präsident Donald Trump auf die heimische Notenbank (Fed) versucht Finanzministe...

Washington (APA/Reuters) - Nach den scharfen Attacken von US-Präsident Donald Trump auf die heimische Notenbank (Fed) versucht Finanzminister Steven Mnuchin die Wogen zu glätten. Trump respektiere die Unabhängigkeit der Fed, sagte Mnuchin am Freitag. „Der Präsident mag niedrige Zinsen. Der Präsident ist in Sorge, dass die Fed die Zinsen zu stark anhebt und damit die Wirtschaft bremst. Und das sind ganz natürliche Sorgen“.

Im Gespräch mit dem Sender CNBC ergänzte der Minister, Trumps Äußerungen hätten die Fed nicht beschädigt. Er attestierte Notenbank-Chef Jerome Powell gute Arbeit.

Wegen der starken Konjunktur ist die Fed dabei, die Zinsen schrittweise anzuheben. Weitere Schritte hat sie für dieses und kommendes Jahr signalisiert. Trump fürchtet dadurch einen Dämpfer für die heimische Wirtschaft und hat die Notenbanker bereits mehrfach kritisiert. Nach heftigen Kursverlusten an den Börsen verschärfte er in den vergangenen Tagen seine Wortwahl und nannte die Fed „verrückt“. Dies sorgte für zusätzliche Irritationen an den Finanzmärkten.

Mnuchin hält auch ein baldiges Spitzentreffen der Staatspräsidenten Chinas und der USA für möglich. US-Amtsinhaber Donald Trump könnte beim G-20-Gipfel im November mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping zusammenkommen, sagte Mnuchin am Freitag dem Sender CNBC. „Wenn es danach aussieht, dass wir eine positive Richtung einschlagen, dann bin ich sicher, dass der Präsident dieses Treffen einrichten wird.“ Mnuchin deutete an, dass er von den Chinesen mehr Entgegenkommen in dem Zollkonflikt verlangt. „Zunächst müssen wir noch einiges tun, um sicherzustellen, dass es Änderungen geben wird und wir ausgeglichenere Handelsbeziehungen haben können“, sagte er.

Trump stört sich schon lange daran, dass sein Land weit mehr aus China importiert als dorthin verkauft. Im September stieg der Exportüberschuss der Volksrepublik im Handel mit den Vereinigten Staaten auf ein neues Rekordhoch. Der Streit zwischen den beiden weltweit führenden Wirtschaftsmächten ist in den vergangenen Monaten eskaliert. Die Länder überzogen sich gegenseitig mit Strafzöllen auf Güter im Wert von Hunderten Milliarden Dollar. An den Finanzmärkten gibt es deshalb die Sorge vor einem Handelskrieg, in den auch andere Regionen hineingezogen werden könnten.

~ WEB http://www.federalreserve.gov/ ~ APA380 2018-10-12/14:51