Bogner-Strauß möchte regelmäßige EU-Gleichstellungstreffen

Wien (APA) - Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) hätte gerne regelmäßige EU-Treffen zum Thema Geschlechtergleichstellung. Sie denke...

Wien (APA) - Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) hätte gerne regelmäßige EU-Treffen zum Thema Geschlechtergleichstellung. Sie denke da an einen „am besten jährlichen strukturierten Dialog“ zu diesen Fragen, wie sie vor Journalisten nach einem informellen Treffen der EU-Gleichstellungsminister am Freitag in Wien sagte. Es müsse auch wieder eine EU-Strategie dazu geben.

Später fügte sie noch mit Verweis darauf, dass die Begegnung in Wien das erste Treffen der EU-Gleichstellungsminister seit sieben Jahren war, hinzu: „Umso öfter, umso besser. Mir wäre lieb, wenn das in jeder Präsidentschaft passieren würde.“

Zum Abschluss des Ministertreffens wurde eine gemeinsame Erklärung mit dem Titel „Geschlechtergleichstellung als Priorität der Europäischen Union heute und in Zukunft“ unterzeichnet. Darin wurde in vier Punkten die stärkere Umsetzung von Gender Mainstreaming, die Einführung einer EU-Gleichstellungsstrategie, ein „starkes Netzwerk und ständiger Dialog“ sowie eine enge Kooperation des Präsidentschaftschafts-Trios Österreich, Bulgarien und Estland in diesen Fragen gefordert.

Bogner-Strauß konnte bei der Pressekonferenz noch nicht genau sagen, welche EU-Länder sich der Erklärung angeschlossen haben. Man hätte auf jeden Fall schon zahlreiche Zusagen erhalten, manche Staaten würden aber nicht am heutigen Freitag in Wien, sondern erst später in elektronischer Form unterschreiben. Im Anschluss fügte ein Sprecher gegenüber der APA noch hinzu, dass kein EU-Land die Erklärung dezidiert abgelehnt habe.

Die Veranstaltung begann Freitagfrüh mit einem informellen Frühstück, zu dem neben den EU-Ministern auch Vertreter aus den Staaten des Westbalkans und der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) geladen waren.

Hierbei präsentierte die Leiterin des Europäischen Institutes für Geschlechtergleichstellung (EIGE), Virginija Langbakk, eine Studie zum Einfluss der Digitalisierung auf die Geschlechtergleichheit. Insbesondere ging es darin um den unterschiedlichen Umgang von Burschen und Mädchen mit dem Internet und seinen Angeboten, aber auch um den negativen Einfluss und das Cybermobbing, denen Jugendliche online ausgesetzt sind. Anschließend berichteten die Teilnehmer von Best-Practice-Beispielen aus ihren Ländern.

Parallel zu dem Ministertreffen fand die Konferenz „Gender Equality and YOU. Young Voices. Joint Initiative“ statt, die auch von Bogner-Strauß und ihren Kollegen besucht wurde. Diese stellte die Erfahrungen und Wünsche Jugendlicher in den Mittelpunkt. Die Ministerin hob hervor, dass hierbei Jugendvertreter die Gelegenheit bekommen haben, mit Ministern, Staatssekretären und anderen hohen Vertretern „auf Augenhöhe zu diskutieren“.

„Gender Equality and YOU“ widmete sich mehreren Themenfeldern, in denen die Geschlechtergleichstellung vorwärtsgetrieben werden sollte, etwa der Familie, der Bildung, dem Arbeitsmarkt, der Politik und der Kultur, aber auch dem Thema Gewalt.

Das Treffen wie auch die Konferenz standen im Zeichen des Themas „Geschlechtergerechtigkeit und Jugend“, dem Schwerpunkt der österreichischen Ratspräsidentschaft in diesem Bereich. Das EU-Ratspräsidentschafts-Trio hatte sich bereits im Juli 2017 über die jeweiligen Themen und Initiativen während ihrer drei Präsidentschaften geeinigt, wobei Österreich für den Jugendaspekt der Geschlechtergleichstellung verantwortlich zeichnet.