Rom: Frieden am Horn von Afrika könnte Migration „stabilisieren“
Asmara/Rom (APA/dpa) - Der Friedensprozess zwischen Äthiopien und Eritrea kann nach Meinung von Italiens Regierungschef Giuseppe Conte einen...
Asmara/Rom (APA/dpa) - Der Friedensprozess zwischen Äthiopien und Eritrea kann nach Meinung von Italiens Regierungschef Giuseppe Conte einen positiven Effekt auf die Migration haben. Conte lobte am Freitag bei einem Besuch in Eritrea den Friedensprozess zwischen den Staaten, die 20 Jahre lang verfeindet waren.
Der Frieden und die Entwicklung am Horn von Afrika könnten „der lokalen Bevölkerung bessere Lebensbedingungen“ sichern und hätten eine stabilisierenden Wirkung auf die „Migrationsströme“, sagte er seinem Büro zufolge. Italiens Regierung verfolgt beim Thema Einwanderung einen harten Kurs.
Eritrea wird seit Jahren repressiv geführt. Vor allem der zeitlich unbegrenzte Wehr- und Arbeitsdienst hat Tausende Eritreer in die Flucht getrieben. Weltweit gibt es laut UN-Flüchtlingshilfswerk knapp 500.000 eritreische Flüchtlinge, davon rund 26.000 in Italien. Eritrea nutzte vor allem den Konflikt mit Nachbar Äthiopien als Rechtfertigung für die repressive Politik. 1998 brach ein blutiger Grenzkrieg zwischen den Ländern aus, nur fünf Jahre nachdem Eritrea die Unabhängigkeit von Äthiopien erlangt hatte. Zwar endeten 2000 die Kämpfe, die Staaten blieben aber verfeindet. Im Juli schlossen sie überraschend Frieden.
Dieser Frieden ermöglicht es Eritrea nun, Ressourcen, die bisher für die Verteidigung und Sicherheit eingesetzt wurden, in die soziale und wirtschaftliche Entwicklung zu stecken, wie Conte sagte. Zuvor war Conte auch in Äthiopien und lobte dort die Reformen des neuen Regierungschefs Abiy Ahmed. Äthiopien sei eine Säule der Stabilität am Horn von Afrika, sagte Conte. Eritrea war einst eine italienische Kolonie. Äthiopien wurde kurzzeitig von Italien besetzt, wurde aber nie kolonialisiert.