Vermisster saudischer Journalist: Macron fordert „Wahrheit“

Istanbul/Riad/Paris (APA/dpa) - Im Fall des verschwundenen Journalisten Jamal Khashoggi macht Frankreich Druck auf Saudi-Arabien. Dessen Beh...

Istanbul/Riad/Paris (APA/dpa) - Im Fall des verschwundenen Journalisten Jamal Khashoggi macht Frankreich Druck auf Saudi-Arabien. Dessen Behörden müssten Transparenz zeigen und auf Vorwürfe umfassend und ausführlich antworten, teilte das Pariser Außenministerium in Paris mit.

Staatschef Emmanuel Macron sagte am Freitag in der armenischen Hauptstadt Eriwan: „Ich erwarte, dass die Wahrheit (ermittelt) und völlige Klarheit hergestellt werden.“ Er sprach in den Sendern France 24 und RFI auch von „schwerwiegenden, sehr schwerwiegenden Tatsachen“. Mit dem saudischen Kronprinzen Mohamed bin Salman habe er bisher nicht gesprochen. Frankreich sei mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten über eine „Partnerschaft des Vertrauens“ verbunden, sagte Macron nach Abschluss des Gipfeltreffens der frankophonen Länder.

Unter Berufung auf Sicherheitskreise und Regierungsvertreter hatten türkische und US-Medien berichtet, der saudische Journalist sei im Konsulat seines Herkunftslandes in Istanbul getötet worden. Die saudische Führung bestreitet dies. Unbestritten ist allerdings, dass Kashoggi am 2. Oktober das Konsulat betreten hatte, um Papiere für seine geplante Hochzeit mit einer Türkin abzuholen. Seither wird er vermisst.

Das Ministerium erinnerte unter Berufung auf die Journalisten-Organisation Reporter ohne Grenzen daran, dass in den vergangenen zehn Jahren weltweit etwa 800 Journalisten getötet worden seien.

(Alternative Schreibweise: Dschamal Chaschukdschi)