IWF: Zeitfenster für Reformen wird „enger“

Nusa Dua/Peking/Washington (APA/AFP) - Das Zeitfenster für Reformen, mit denen die Weltwirtschaft weiter auf Wachstumskurs gehalten werden k...

Nusa Dua/Peking/Washington (APA/AFP) - Das Zeitfenster für Reformen, mit denen die Weltwirtschaft weiter auf Wachstumskurs gehalten werden kann, wird aus Sicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) „enger“. Wegen des Handelskonflikts zwischen den USA und China, geopolitischer Instabilität und Finanzkrisen in einigen Schwellenländern drohe eine wirtschaftliche Abwärtsbewegung.

Das erklärte der Internationale Währungs- und Finanzausschuss am Samstag auf der Jahrestagung von IWF und Weltbank in Indonesien. Auch die historisch hohe Staatsverschuldung könne „das Vertrauen und die Wachstumsaussichten weiter untergraben“.

Besonders alarmiert zeigte sich der IWF mit Blick auf den Handelskonflikt zwischen Washington und Peking. Sollten sich die Spannungen der beiden größten Wirtschaftsmächte der Welt weiter verschärfen, würden darunter „alle leiden“.

Der IWF betonte, dass „freier, fairer und für beide Seiten nützlicher“ Handel mit Gütern, Dienstleistungen sowie Investitionen „wichtige Motoren“ für Wachstum und Arbeitsplätze seien. Der IWF werde deshalb keine „wettbewerbsbedingten Abwertungen“ von Währungen vornehmen und die Wechselkurse nicht antasten.

Vielmehr kündigte der IWF Maßnahmen zur Stabilisierung des Wachstums, Abwendung von Risiken und Verbesserung der Krisenfestigkeit der Weltwirtschaft an. Ziel sei die Erhöhung der „mittelfristigen Wachstumsaussichten“.

Der IWF hatte am Dienstag seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft um 0,2 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent für dieses und das kommende Jahr gesenkt. China und die USA stecken seit Monaten in einem Handelskonflikt, überziehen sich gegenseitig mit Strafzöllen und immer neuen Drohungen.

Die USA kritisieren vor allem das hohe Handelsdefizit mit China, außerdem wirft Präsident Donald Trump der Volksrepublik Diebstahl geistigen Eigentums vor. US-Finanzminister Steven Mnuchin sieht in dem Handelsstreit nach eigenen Worten jedoch keine Gefahr für die Weltwirtschaft.

~ WEB http://www.imf.org ~ APA092 2018-10-13/11:56