Von Paul VI. bis zum Märtyrer-Bischof: Kirche hat sieben neue Heilige
Vatikanstadt (APA) - Papst Franziskus hat am Sonntag die Heiligsprechungsmesse für sieben Selige, darunter Papst Paul VI. und der Märtyrer-E...
Vatikanstadt (APA) - Papst Franziskus hat am Sonntag die Heiligsprechungsmesse für sieben Selige, darunter Papst Paul VI. und der Märtyrer-Erzbischof Oscar Romero. An der Feier mit circa 70.00 Pilgern beteiligten sich wegen Romero viele Lateinamerikaner. Hier einige Angaben zu den sieben neuen Heiligen.
Paul VI. (Giovanni Montini; 1897-1978): Er war von 1963 bis 1978 Pontifex und der Papst in der Hauptphase des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). Er beendete das Konzil erfolgreich, das als wegweisend für die Erneuerung der Kirche gilt. Bekannt ist er vor allem, weil er am Verbot der Verwendung künstlicher Verhütungsmittel wie der Pille strikt festhielt. Seine Kritiker nannten ihn deshalb „Pillen-Paul“. Wegweisend war sein Lehrschreiben „Populorum progressio“ (1967) zu globaler Entwicklung und wirtschaftsethischen Fragen.
Oscar Romero (1917-1980): Der Erzbischof geriet durch sein Eintreten für soziale Gerechtigkeit und politische Reformen in Opposition zur damaligen Militärdiktatur in El Salvador. Er setzte sich für die Belange der Armen ein und brachte damit die reichen Eliten und das Militär in El Salvador gegen sich auf. Am 24. März 1980 wurde er während einer Messe am Altar erschossen. Papst Franziskus sprach Romero im Mai 2015 selig.
Maria Katharina Kasper (1820-1898): Sie stammte aus einer Bauernfamilie im deutschen Westerwald. 1845 rief sie mit weiteren Frauen aus ihrem Dorf Dernbach einen Verein ins Leben, der sich um Arme und Kranke kümmerte. 1870 erfolgte die Anerkennung der Gemeinschaft der „Armen Dienstmägde Jesu“ durch den Vatikan. Heute zählt die Kongregation weltweit rund 600 Schwestern in 87 Niederlassungen. Kasper wurde 1978 von Paul VI. seliggesprochen.
Nunzio Sulprizio (1817-36): Der aus einfachen Verhältnissen in einem Abruzzen-Dorf stammende Handwerker war im Alter von 19 Jahren in Neapel an den Folgen einer Knochenentzündung nach monatelangem Todeskampf gestorben. Sein „heroischer Tugendgrad“ wurde bereits von Papst Leo XIII. 1890 festgestellt. Wegen der Geduld, mit der er seine schweren körperlichen Leiden aushielt, stellte ihn Franziskus Jugendlichen von heute als Vorbild vor Augen. Sulprizios Aufnahme ins Heiligenverzeichnis der katholischen Kirche findet während einer Bischofssynode zum Thema Jugend statt.
Francesco Spinelli (1853-1913): Der gebürtige Lombarde war Mailänder Diözesanpriester und Gründer des Instituts der Schwestern des Allerheiligsten Sakraments. Das Heiligsprechungsverfahren wurde 1952 in die Wege geleitet.
Vincenzo Romano (1751-1831): Er war neapolitanischer Diözesanpriester. In dem Dorf bei Neapel, wo er Pfarrer war, organisierte er Schulen für Waisen- und Straßenkinder. Er war für seine einfache und genügsame Lebensart bekannt.
Nazaria March Mesa (1889-1943): Sie war Spanierin und ging auf Missionseinsatz nach Argentinien. Dort gründete sie die Gemeinschaft der „Misioneras Cruzadas de la Iglesia“.