Smoothies im Test: Kein Ersatz für Obst, oft mehr Zucker als Cola

Innsbruck — Schnell, gesund und lecker, mit dieser Botschaft werden Smoothies in Supermärkten angepriesen. Dank ausgefeilter Marketingstrategien erfreuen sich besonders Unternehmen wie „True fruits" oder „Innocent" großer Beliebtheit, doch auch günstigere Alternativen sind mittlerweile dank Supermarkt-Eigenmarken vielerorts zu finden. Zwölf davon hat die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) nun im Auftrag der Konsumentenschützer der Arbeiterkammer Tirol unter die Lupe genommen. Fazit: Ein Blick auf die enthaltenen Zutaten und Nährstoffe lohnt sich, mancher Smoothie enthält mehr Zucker als Cola.

Die gute Nachricht zu Beginn: Aus lebensmittelrechtlicher Sicht bestanden alle Smoothies den Test ohne Probleme. Als Ersatz für Obst gehen sie deswegen jedoch noch lang nicht durch, vor allem der enthaltene Zucker macht die vermeintlichen Vitaminbomben eher zu kleinen Mahlzeiten als zu Getränken für zwischendurch. Sieben der zwölf getesteten Smoothies enthalten mehr Zucker als Cola (10,6g/100ml).

Am meisten Zucker lauert dabei im „Pure Fruits Power Smoothie" von Hofer und dem „Solevita Fruit Smoothie" von Lidl mit jeweils 13g pro 100 ml. Mit einer Portion (250ml-Flasche) nimmt man somit satte 32,5g Zucker zu sich — mehr als die Hälfte der pro Tag empfohlenen Ration (50g).

Am besten schneidet hinsichtlich des Zuckergehalts der „Innocent Green Smoothie" ab, er kommt mit 8g/100 ml und somit 20g pro Flasche aus.

Auch abgesehen vom Zucker lohnt sich bei den getesten Smoothies ein Blick auf die Zutatenliste, denn: Vorschriften für die Zusammensetzung gibt es nicht, zugesetzter Zucker oder Aromastoffe sind somit nicht verboten. Außerdem sind die beworbenen Bestandteile — beispielsweise sogenannte „Superfoods" wie Lein- oder Chiasamen — oft nur in sehr gerinen Mengen enthalten.

Den AGES-Testern ist ein solcher Unterschied zwischen Werbung und tatsächlichen Zutaten besonders beim „Pure Fruits Power Smoothie" von Hofer aufgefallen. Während auf der Flasche Erdbeeren, Kirschen und Rote Rübe abgebildet sind, ist in der Zutatenliste vor allem von Apfel- und Traubensaft sowie Bananenpüree die Rede.

Nicht nur bei den Zutaten, sondern auch beim Blick aufs Preisschild zeigen sich große Unterschiede zwischen den getesteten Produkten. Mit Abstand am meisten muss man für einen „True Fruits Green Smoothie" hinblättern, pro Liter zahlt man hier 10,36 Euro (2,59 Euro pro Flasche). Dahinter folgt der „Rauch Juice Bar Little Sunshine Super Smoothie" mit 7,96 Euro pro Liter (1,99 Euro pro Flasche).

Nur fast ein Drittel zahlen Konsumenten hingen für einen „Jeden Tag Smoothie" oder „Solevita Fruit Smoothie" (jeweils 3,56 Euro pro Liter/0,89 Euro pro Flasche). (kla)