Europas Leitbörsen tendieren zur Eröffnung einheitlich negativ

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte sind am Dienstag einheitlich schwächer in den Handel gestartet. Der Euro-Stoxx-50 st...

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte sind am Dienstag einheitlich schwächer in den Handel gestartet. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 09.40 Uhr mit minus 0,91 Prozent oder 29,13 Punkte bei 3.160,96 Einheiten. Der DAX in Frankfurt verlor 1,41 Prozent oder 162,20 Zähler auf 11.362,14 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 0,76 Prozent oder 53,27 Einheiten auf 6.989,53 Punkte.

Die Stimmung der Anleger ist von den internationalen Konflikten belastet. Neben dem ungelösten Handelsstreit zwischen den USA und China sorgt die mutmaßliche Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul für Verunsicherung. Von Konjunkturseite werden heute keine kursbewegenden Veröffentlichungen erwartet.

In Deutschland hat die Inflation auf Herstellerebene weiter angezogen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts lagen die Erzeugerpreise im September 3,2 Prozent höher als vor einem Jahr. Das ist der höchste Zuwachs seit April 2017. Am Nachmittag folgt noch das Verbrauchervertrauen der EU-Kommission sowie der Richmond-Fed-Index aus den USA. Impulse für den Frühhandel lieferten vor allem Unternehmensnachrichten.

Die US-Kartellbehörde hat am Vortag grünes Licht für die milliardenschwere Fusion von Linde und Praxair zum weltgrößten Industriegase-Konzern gegeben. Wie die Federal Trade Commission (FTC) am Montag mitteilte, müssen sich jedoch beide Konzerne von verschiedenen Geschäftsteilen trennen, damit auch nach dem Zusammenschluss der Wettbewerb im Gasemarkt gewährleistet ist. Linde erklärte, der Umtausch der bisherigen Linde-Aktien in Anteilsscheine des fusionierten Konzerns solle nun bis zum 31. Oktober vollzogen werden. Im Frühhandel setzten sich Linde-Aktien mit einem Plus von 1,46 Prozent an die Spitze des Leitindex für die Eurozone.

Am anderen Ende der Kurstafel zeigten sich die Anteilsscheine der Pharma- und Chemiekonzerns Bayer mit einem Kurseinbruch. Die Bayer-Aktie stürzte um gut 8 Prozent ab. Die Strafzahlung gegen den Saatguthersteller Monsanto, der nunmehr zu Bayer gehört, wegen seiner Unkrautvernichter soll drastisch reduziert worden. Eine Richterin in San Francisco erklärte am Montag, der im Prozess eines Krebskranken gegen die Bayer-Tochter verhängte Schadenersatz solle von 289 Millionen Dollar auf 78 Millionen Dollar verringert werden. Die Forderung Monsantos nach einem neuen Prozess wies die Richterin aber zurück. Bayer kündigte nun an, in Berufung gehen zu wollen.

BMW ruft 1,6 Millionen Fahrzeuge wegen Kühlmittel-Problemen zurück. Der Kurs des deutschen Autoherstellers gab im Frühen Handel um 1,14 Prozent nach. Ein weiterer schwacher Wert aus der Autobranche waren die Papiere von Leoni. Der Kabelspezialist hatte am Vortag wegen sinkender Nachfrage durch die Autoindustrie im dritten Quartal seine Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr korrigiert. Daraufhin senkte eine Reihe von Analystenhäusern ihre Bewertung der Leoni-Aktie, die um mehr als 5 Prozent schwächer tendierte.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA092 2018-10-23/09:58