Zürcher Börse schließt wieder mit Verlusten

Zürich (APA/dpa-AFX) - Nach der Ausverkaufsstimmung am Vortag hat sich der Schweizer Aktienmarkt am Mittwoch an einer zaghaften Erholung ver...

Zürich (APA/dpa-AFX) - Nach der Ausverkaufsstimmung am Vortag hat sich der Schweizer Aktienmarkt am Mittwoch an einer zaghaften Erholung versucht. Allerdings fiel der Leitindex SMI kurz vor Handelsschluss im Sog der Wall Street wieder ins Minus. Hoffnungen, dass der US-Aktienmarkt nach der deutlichen Eindämmung der zunächst heftigen Kursabschläge am Dienstag nun die Trendwende schaffen könnte, erwiesen sich erst einmal als verfrüht. Händler hatten im Bezug auf die Kursgewinne im Schweizer Handel aber auch nur von einer technischen Erholung gesprochen.

Einen Grund zur Euphorie habe es nämlich nicht gegeben, hieß es. Vielmehr gebe es mit dem Handelskrieg, dem Brexit, Saudi-Arabien sowie dem Streit um den italienischen Haushalt nach wie vor viele Problemherde. „Die Ängste hatten sich zwar erst etwas gelegt, aber sie existieren letztlich immer noch“, kommentierte ein Händler den negativen Tagesabschluss. Keine Impulse lieferte die laufende Berichtssaison in der Schweiz.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Mittwoch 0,49 Prozent tiefer auf 8.724,61 Punkten. Zuvor hatte er im Tagesverlauf die Marke von 8.800 Punkten noch teils deutlich hinter sich gelassen. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,78 Prozent auf 1.358,59 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,49 Prozent auf 10.260,83 Zähler.

Gegen den negativen Markttrend stemmten sich die Aktien von Nestlé (+0,6 Prozent). Sie verhinderten damit einen tieferen Fall des SMI. Ein Plus gab es im SLI-Tableau bei Handelsschluss außerdem für Lonza (+1,3 Prozent). Die Basler wollen am Donnerstag ihre Halbjahreszahlen veröffentlichen.

Daneben ging es auch für Swisscom (+0,7 Prozent), Kühne+Nagel (+0,8 Prozent) sowie Sonova (+0,1 Prozent) nach oben. Die Aktien des Hörgeräteherstellers hatten im Oktober bisher deutlich an Wert verloren.

Die Papiere des Pharmariesen Novartis (-0,1 Prozent) konnten ihre Kursgewinne nicht halten. Und auch die Roche-Genussscheine (-0,7 Prozent) schlossen im Minus.

Am stärksten bergab ging es unter den Standardwerten für die Papiere von der österreichischen ams (-12 Prozent), nachdem die US-Bank JPMorgan und der Broker Liberum die Aktie zurückgestuft hatten. Das Umsatzziel für 2019 wie auch das Margenziel für 2020 seien zu optimistisch, schrieb Liberum. Weitere Kürzungen seien wahrscheinlich. Das Management scheine derzeit auch nicht in der Lage, den schwachen Ausblick auf das vierte Quartal und die Gründe für den darauf folgenden Optimismus adäquat zu erklären. Bereits am Vortag hatte das Papier über ein Viertel an Wert eingebüßt.

Erneut deutlich unter Druck waren auch die Bankentitel. UBS schlossen 2,0 Prozent und Credit Suisse sogar 2,8 Prozent im Minus, nachdem der Branchennachbar Deutsche Bank am Mittwoch durchwachsene Zahlen für das dritte Quartal präsentiert hatte. Am Donnerstag legt die UBS Zahlen vor.

Auch von Sika (-2,7 Prozent), LafargeHolcim (-2,5 Prozent) und ABB (-1,5 Prozent), die ebenfalls noch diese Woche berichten werden, erwarteten die Anleger offenbar wenig erfreuliche Zahlen.

~ ISIN CH0009980894 ~ APA539 2018-10-24/18:19