Handels-KV - Arbeitgeber sehen nur bei Karenzen Spielraum
Wien (APA) - Bei der nächste Woche startenden Kollektivvertragsverhandlung für die Handelsangestellten sehen die Arbeitgeber lediglich bei d...
Wien (APA) - Bei der nächste Woche startenden Kollektivvertragsverhandlung für die Handelsangestellten sehen die Arbeitgeber lediglich bei den Karenzanrechnungszeiten Spielraum. Hier sei man im Handel schon weiter als andere Branchen, ein weiteres Entgegenkommen würde auch ein Zugehen bei der Arbeitnehmerforderung nach einer 6. Urlaubswoche darstellen, so Peter Buchmüller, Obmann der WKÖ-Bundessparte Handel.
Und auch bei der Forderung der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) nach einem früheren Anspruch auf die 6. Urlaubswoche sei der Handel bisher schon vorbildlich gewesen, weil beispielsweise Ausbildungszeiten angerechnet werden. Der GPA-Wunsch nach einem Anspruch auf eine 4-Tage-Woche sei durchaus zu diskutieren, allerdings dürfe es keinen verpflichtenden Anspruch geben, sondern vielmehr ein Einverständnis zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter, so Buchmüller am Donnerstag zur APA.
Der Gewerkschaftsforderung nach einer besseren Bezahlung der „Stresstage“ am 24. und 31. Dezember kann Buchmüller wenig abgewinnen. Dies sei „nicht gut vorstellbar“.
Während die Gewerkschaften bei den KV-Verhandlungen in der Metallindustrie mit einen Plus von fünf Prozent bei Löhnen und Gehältern in die Gespräche gegangen sind, liegt beim Handel bis noch keine Forderung am Tisch. Für Buchmüller wäre aber ein Vergleich des Handels mit der Metallindustrie „völlig abwegig“. Schließlich erwirtschafte letztere eine Marge von zehn Prozent und darüber, während es beim Handel gerade mal drei Prozent seien.
Ein weit rosigeres Bild des Handels zeichnete heute die Arbeiterkammer (AK). „Steigende Umsätze, eine gute Ertragslage und eine solide Eigenkapitalausstattung“ ortet sie bei der alljährlich von der AK Wien durchgeführten Branchenanalyse.
„Durchschnittlich erzielten die Unternehmen im Vorjahr ein nominelles Umsatzplus von 5,0 Prozent. 75 Prozent der untersuchten Betriebe verzeichneten einen Anstieg, die höchsten relativen Zuwächse verzeichnete der Kfz-Handel mit 9,4 Prozent. Die sogenannte EBIT-Quote (Anteil des Betriebserfolges an den Umsätzen) stieg von 1,6 auf 1,8 Prozent“, rechnete die AK heute in einer Aussendung vor.
Kräftig zugelegt haben die Dividenden, hier gab es bei den untersuchten Handelsbetrieben ein Plus von 20 Prozent.
http://www.arbeiterkammer.at ~ APA226 2018-10-25/11:54