Leonardo will österreichische Luftstreitkräfte aufrüsten
Wien/Mailand (APA) - Der italienische Rüstungskonzern Leonardo bringt sich beim österreichischen Bundesheer ins Spiel. Bei einer Presseführu...
Wien/Mailand (APA) - Der italienische Rüstungskonzern Leonardo bringt sich beim österreichischen Bundesheer ins Spiel. Bei einer Presseführung durch einige Standorte des Unternehmens, das im Rahmen einer internationalen Kooperation auch die Eurofighter herstellt, schlugen die Verantwortlichen der Firma zwei ihrer Flieger sowie einen Helikopter als potenzielle Nachfolger ausgedienter Fluggeräte des Bundesheeres vor.
Sie präsentierten zwei Jets - M-345 und M-346 - als Ersatz für die Flieger PC-7 und Saab 105. Immerhin ist die PC-7, die in Österreich für das Basis-Training von Eurofighter-Piloten genutzt wird, in die Jahre gekommen und wird demnächst ersetzt werden müssen. Auch die Saab 105, die für das Training der Fortgeschrittenen eingesetzt wird, ist spätestens 2020 Geschichte. In ihrem Fall wurden bereits öfter die Flieger M-345 und M-346 von Leonardo als mögliche Nachfolger genannt.
Die erste Wahl wäre für Emanuele Merlo von Leonardo die M-346. Sie sei dem Eurofighter ähnlich und bereite die angehenden Piloten deshalb gut darauf vor. Fortgeschrittene, die darauf trainieren, seien besser ausgebildet als bisher. Die österreichischen Luftstreitkräfte könnten deshalb die Trainingsstunden auf dem Eurofighter reduzieren - was zu einer Kosteneinsparung von 50 Prozent führe. In diesem Szenario soll laut Merlo die M-345 für das Basistraining genutzt werden und die PC-7 ersetzen. Sollte der Jet M-346 für das Bundesheer zu teuer sein, könnte die Saab 105 aber auch durch die günstigere und weniger leistungsfähige M-345 ersetzt werden.
Zudem sieht Leonardo in der M-346 auch eine mögliche Ergänzung oder Alternative zu den Eurofightern. Der Flieger sei sehr flexibel und könne nicht nur zu Trainingszwecken, sondern auch als Luftabwehrkämpfer eingesetzt werden. Weitere Pluspunkte sind laut dem Unternehmen unter anderem seine Wendigkeit, die hohe Steiggeschwindigkeit und Geschwindigkeit sowie die moderne Technologie. „Er liegt leistungsmäßig nicht weit hinter dem Eurofighter zurück, ist aber günstiger“, sagt Merlo.
Im Bereich der Helikopter braucht das Bundesheer einen Ersatz für die Alouette. Hier bringt der italienische Rüstungskonzern seinen Hubschrauber AW 109 Trekker ins Spiel. Obwohl es noch keine Ausschreibung für die neuen Hubschrauber gibt, ist Roberto Caprarella von der Pressestelle von Leonardo Helicopters sicher: „Dieser Helikopter würde die Anforderungen Österreichs erfüllen.“ Der Helikopter sei schnell und sicher - und für verschiedene Aufgaben flexibel einsetzbar. So können sowohl bewaffnete Missionen als auch Trainingseinheiten und Rettungseinsätze damit geflogen werden.
Vorerst heißt es für das Unternehmen in Österreich aber vor allem eines: abwarten. Immerhin steht eine Entscheidung darüber, ob die Eurofighter ersetzt werden sollen oder nicht, noch aus. Erst danach wird man wohl einen Nachfolger für die Saab 105 bestimmen. Leonardo will aber auf jeden Fall mitmischen. „Wir sind bereit“, betont man bei dem Unternehmen. Ähnliches gilt für die Hubschrauber. Leonardo will sich, sobald die Ausschreibung vorliegt, in jedem Fall bewerben.
Eine Besonderheit am Angebot von Leonardo seien die integrierten Trainingssysteme, die sowohl bei Helikoptern als auch bei Fliegern angeboten werden. „Wir haben einen starken Fokus auf Kundenservice und Training. Wir wollen eine gute Gesamtlösung bieten“, sagt Caprarella. Auch Österreich würde man ein solches System vorschlagen.