Bezirk Schwaz

Parkhaus beschäftigt Schwazer Stadtforum

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Trotz vieler verschiedener Anfragen dominierte ein Thema das Schwazer Stadtforum: Die geplante Garage am Königsfeld. Viele Bürger können die Entscheidung des Gemeinderates nicht verstehen.

Von Eva-Maria Fankhauser

Schwaz –So viel war beim Stadtforum in Schwaz schon lange nicht mehr los. Über 200 Besucher füllten den Silbersaal. Nachdem BM Hans Lintner vergangene und aktuelle Projekte präsentiert hatte, kamen auch die Schwazer zu Wort. Verkehr und Wohnen waren die am häufigsten angesprochenen Themen. Ein bestimmtes brannte aber besonders vielen unter den Nägeln: das geplante Parkhaus am Königsfeld.

„Eigentlich wurde uns am Königsfeld billiger Wohnraum versprochen. Ich bin gegen das Parkhaus. Wie viel Verkehr soll dort denn noch kommen?“, fragte ein Bürger verärgert. Der Schwazer Georg Malojer bezeichnete BM Lintner als „Meister der Präsentation“, doch das bringe den Schwazern nichts. Vor allem dann nicht, wenn die Stadt eine Parkgarage auf einem der „letzten freien Grundstücke in Schwaz“ genehmige. „Warum opfert man diesen Grund den Autos anstatt für leistbaren Wohnraum? Dafür habe ich kein Verständnis“, sagte er. Für eine Antwort holte BM Lint­ner erstmal tief Luft. Er erklärte, dass sowohl die Autos als auch das Wohnen in Schwaz Platz finden müssten. „Wir haben ja jetzt schon am Königsfeld einen Parkplatz. Aber das ist das Schlechteste, was man in einem Wohnumfeld haben kann. Tagein, tagaus gibt es dort Lärm und Emissionen“, sagte der Stadtchef. Das Parkhaus würde die Emissionen reduzieren und die Situation für die Anrainer verbessern.

„Ich bin nicht dafür, dass man vor meiner Nase so einen Klotz hinbaut. Der Parkplatz dort ist momentan nicht einmal ausgelastet. Ich bin dagegen“, stellte ein Schwazer klar. Laut ihm gebe es 740 Stellplätze in Schwaz – exklusive der Kurzparkzone. „Da kann es doch nicht sein, dass der Berghofer für seine Mitarbeiter in der Stadtgalerie dort drüben ein Parkhaus bauen darf“, ärgerte er sich und erntete dafür Applaus im vollen Saal des SZentrums. BM Lintner akzeptiere die verschiedenen Meinungen zum Parkhaus, aber die Entscheidung sei gefallen.

Auch ein fehlendes Verkehrskonzept in diesem Bereich wurde angesprochen. Zudem gab es u. a. Fragen zur Umstellung auf Einbahnstraßen, zum Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, zur Schneeräumung, der Verkehrssituation bei der Neuen Mittelschule oder städtischen Vorschreibungen zu Gastgärten in der Innenstadt. Die Schwazer sprachen viele Themen an, die sie beschäftigen.

„Wird in Schwaz nur noch für Reiche gebaut?“, wollte ein Bürger wissen. Wohnungsreferent Edi Rieger verwies auf die Vorreiterrolle der Stadt fürs 5-Euro-Wohnen und dass man weiterhin an günstigem Wohnraum arbeite. „Aber ich muss auch sagen, dass in den letzten 14 Tagen keine Wohnung von der Stadt vergeben wurde – weil es keine Anfrage gab“, sagte er. Dem widersprach Sozialreferentin Victoria Weber. Es gebe vielleicht keine akuten Fälle, aber „wir haben leider genug Leute, die eine Wohnung brauchen“. Sie pocht weiterhin auf geförderten Wohnbau.

Eine Schwazerin erkundigte sich nach dem Zustand der in die Jahre gekommenen Steinbrücke. Laut BM Lintner sei die Brücke standsicher. Aber das Land Tirol fordere einen Neubau. „Die Steinbrücke weist eine schlechte Struktur für den Inndurchfluss auf. Da geht es vor allem um Hochwassersituationen“, erklärt er. Das Problem: Das Denkmalamt will die Brücke schützen. „Wenn der Wasserverband gegründet ist, können wir das entscheiden“, sagte Lintner.

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Angela Dähling

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