NÖ Gesundheitsprojekt „Healthacross“ für WHO „Best-Practice-Modell“
St. Pölten (APA) - Die WHO hat die niederösterreichische Gesundheitsinitiative „Healthacross“ zum „Best-Practice-Modell“ gekürt und ihr eine...
St. Pölten (APA) - Die WHO hat die niederösterreichische Gesundheitsinitiative „Healthacross“ zum „Best-Practice-Modell“ gekürt und ihr einen Report gewidmet. Dieser hält die Erfahrungen und das Know-how des Projekts fest, sagte Francesco Zambon, WHO-Regionalleiter für Vernetzung in Europa, am Montag in St. Pölten. Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) strich die Vorteile der grenzüberschreitenden Aktion hervor.
Niederösterreich wurde laut Eichtinger als erstes österreichisches Bundesland von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als internationale Vorzeigeregion ausgewählt. Seit nunmehr zwölf Jahren werden im Rahmen von „Healthacross“ gemeinsam mit den Nachbarn Tschechien und Slowakei grenzüberschreitende Gesundheitsprojekte umgesetzt, sagte der Landesrat bei einer Pressekonferenz. Als Beispiel führte er die Errichtung des ersten internationalen Gesundheitszentrums in Gmünd an, die im Frühjahr 2019 startet. Experten aus Niederösterreich und Tschechien sollen dort unter einem Dach zusammenarbeiten und Menschen aus beiden Regionen versorgen. Schon in den vergangenen zehn Jahren seien im Landesklinikum Gmünd „rund 5.000 tschechische Patienten aus der Grenzregion ambulant behandelt“ worden.
Künftig sollen auf freiwilliger Basis auch Angebote in angrenzenden Ländern in Anspruch genommen werden können, um von wohnortnahen Gesundheitsleistungen zu profitieren. Im Rahmen eines Pilotprojekts erhalten Niederösterreicher etwa eine Strahlentherapie im Krankenhaus in Znojmo (Znaim). Frühgeborene oder kranke neugeborene Babys sollen in der Kinderuniversitätsklinik Bratislava behandelt werden können. Diese Aktionen stellen sicher, dass die medizinische Ausstattung und die Fachexpertise europäischen Standards entsprechen, so Eichtinger.
Zambon hob hervor, dass sich aus einem kleinen Projekt eine große Gesundheitsinitiative über die Landesgrenzen hinaus entwickelt habe. „Niederösterreich macht seinen Namen als ‚Best-Practice-Region‘ in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung alle Ehre.“ Das Bundesland sei eine Vorzeigeregion für die Weltgesundheitsorganisation. „Die Erfahrungen und das Know-how der Initiative ‚Healthacross‘ wollten wir unbedingt in einem WHO-Report festhalten, damit Regionen in anderen Ländern davon profitieren können und neue Impulse für ihre grenzüberschreitende Gesundheitsarbeit erhalten“, sagte der WHO-Regionalleiter.
In der Broschüre „The Healthacross Initiative: How Lower Austria ist Boosting Cross-border Collaboration in Health“ werden auf 43 Seiten „praktische Beispiele geliefert, wie die Dinge gemacht werden sollen“, hielt Zambon fest. „Mit dem WHO-Report ist unsere Initiative ‚Healthacross‘ nicht nur Impulsgeber für ganz Österreich, sondern auch für andere Länder“, sagte Eichtinger.