Verschwundener chinesischer Bischof wieder zurückgekehrt

Peking (APA) - Ein in China seit zwei Wochen vermisster Bischof ist wieder aufgetaucht. Bischof Peter Shao Zhumin sei in seine Diözese Wenzh...

Peking (APA) - Ein in China seit zwei Wochen vermisster Bischof ist wieder aufgetaucht. Bischof Peter Shao Zhumin sei in seine Diözese Wenzhou im Südosten Chinas zurückgekehrt, berichtete Kathpress am Montag unter Berufung auf die deutsche Katholische Nachrichten-Agentur (KNA). Der von der Regierung nicht anerkannte Bischof war am 9. November von Polizisten abgeführt worden. Seitdem galt er als verschwunden.

Der Bischof gehört der romtreuen Untergrundkirche an und nicht den „Patriotischen Christen“, der offiziellen chinesischen Staatskirche. Papst Franziskus hatte Zhumin im September 2016 zum Bischof ernannt. Seitdem wurde der Geistliche fünf Mal von der Regierung in Gewahrsam genommen. Teilweise hielten ihn die Behörden für mehrere Monate fest.

Wie der Pressedienst „AsiaNews“ nach seinem letzten Verschwinden berichtete, war Zhumin gedrängt worden, der „Patriotischen Vereinigung“ beizutreten. Kritiker fürchten, dass Zhumin auch diesmal einer Gehirnwäsche unterzogen worden sein könnte.

Der chinafreundliche italienische Sinologie und Kolumnist Francesco Sisci erklärte demgegenüber, der Bischof habe lediglich einen obligatorischen Kurs besucht, wie er für alle religiösen Führer in China üblich sei. „Es gab Probleme mit dem Zeitplan, und einige Mitglieder seiner Gemeinde wussten nichts von dem Kurs und waren deshalb alarmiert“, so Sisci.

Im September unterzeichneten der Heilige Stuhl und Peking ein Abkommen, um die seit Jahrzehnten bestehende Spaltung zwischen offizieller und inoffizieller Kirche zu beenden und künftige Bischofsernennungen gemeinsam vorzunehmen. Diese Vereinbarung stieß zum Teil auf heftige Kritik.