Frankfurter Rentenmarkt tendiert etwas tiefer
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Montag gefallen. Nach leichten Verlusten im frühen Handel weite...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Montag gefallen. Nach leichten Verlusten im frühen Handel weiteten sie ihre Verluste bis zum Mittag aus. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel zuletzt um 0,17 Prozent auf 160,77 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag bei 0,36 Prozent.
Der Bund-Future konnte damit nicht an die deutlichen Kursgewinne der Vorwoche anknüpfen. Marktbeobachter verwiesen auf jüngste Fortschritte auf dem Weg hin zu einem geregelten Brexit und auf positive Signale aus Italien im Haushaltsstreit mit der EU. Am Wochenende hatten die EU-Staaten das Brexit-Abkommen mit Großbritannien gebilligt. Allerdings muss auch das britische Parlament dem Abkommen noch zustimmen, was als schwierige Hürde hin zu einem geregelten Brexit gilt.
Starke Kursgewinne gab es hingegen bei Anleihen aus Italien. Im Gegenzug fiel die Rendite für Papiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren um 0,17 Prozent auf 3,23 Prozent. Zuvor hatte die italienische Regierung im Haushaltsstreit mit der Europäischen Kommission versöhnlichere Töne angestimmt. Auch bei den Anleihen aus Spanien, Portugal und Griechenland ging es mit den Renditen im Mittagshandel zum Teil deutlich nach unten.
Die beiden Vizepremiers Matteo Salvini und Luigi Di Maio zeigten sich am Montag bereit, mit der EU über die Höhe der Neuverschuldung im kommenden Jahr zu verhandeln. Gefragt danach, ob das geplante Defizitziel von 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Stein gemeißelt sei, sagte Lega-Chef Salvini der italienischen Nachrichtenagentur Adnkronos: „Ich denke, da ist niemand festgelegt. Wenn es ein Budget gibt, das das Land wachsen lässt, könnte es 2,2 Prozent oder 2,6 Prozent betragen.“
Ähnlich wie Salvini äußerte sich der zweite Vizepremier, Luigi Di Maio: „Wenn wir im Rahmen von Verhandlungen das Defizit leicht reduzieren müssen, ist das für uns nicht wichtig“, sagte er in einem Radio-Interview. Das Problem sei nicht der Streit mit der EU über das konkrete Defizit von 2,4 Prozent. „Wichtig ist, dass das Budget unsere Hauptziele enthält.“