Raub mit schweren Dauerfolgen 2 - Opfer leidet bis heute

Wien (APA) - Der Kulturwissenschafter leidet bis heute an den Folgen des Überfalls. Er musste sich nach dem Verbrechen einer Schulter-Operat...

Wien (APA) - Der Kulturwissenschafter leidet bis heute an den Folgen des Überfalls. Er musste sich nach dem Verbrechen einer Schulter-Operation unterziehen, da dabei mehrere Sehnen und der Gelenkkopf schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden. Der chirurgische Eingriff führte zu keiner nachhaltigen Besserung. Vermutlich muss dem 37-Jährigen demnächst ein künstliches Schultergelenk eingesetzt werden.

Als Zeuge zeigte sich der Verletzte „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ überzeugt, dass der Angeklagte ihn überfallen hatte. Im Ermittlungsverfahren war er sich dessen zunächst anhand ihm vorgelegter Fotos nicht ganz sicher gewesen. Im vergangenen April war das bei einer Gegenüberstellung dann anders. Da bescheinigte er dem 24-jährigen Tatverdächtigen eine „auffallende Ähnlichkeit“ mit einem der beiden Täter. Vor Gericht war er sich jetzt noch sicherer, „dass er es ist“. Vom Richter auf diese Entwicklung angesprochen, bemerkte der Wissenschafter: „Ich bin Historiker. Es ist mein Beruf mich zu erinnern.“

Die DNA-Merkmale an einer Kapuze, die einer der Täter bei dem Überfall getragen hatte, stammen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vom Angeklagten. Der Sachverständige Martin Steinlechner konnte allerdings die Version des Angeklagten nicht ausschließen, der behauptet, er habe die Anorak-Jacke zwar besessen, diese dann aber abgelegt und irgendwo liegen gelassen, als sie zu waschen gewesen wäre. Er selbst habe mit der Straftat nichts zu tun, jemand müsse das Kleidungsstück an sich genommen, angezogen und damit das Verbrechen begangen haben.

„Diese Variante ist unwahrscheinlich, kann man aber nicht ausschließen“, sagte Steinlechner. An zwei oder drei von insgesamt 17 untersuchten Stellen der Kapuze hätten sich „Signale“, wenn auch keine Belege für einen weiteren Spuren-Verursacher gefunden. Fest stehe, dass der Angeklagte die Jacke mit der beim Raubversuch abgerissenen Kapuze „entweder als Letzter oder über einen längeren Zeitraum getragen hat“, sagte der Gutachter.

Mit dem Urteil dürfte nach 15.00 Uhr zu rechnen sein.