Bahn-KV - Gelassenheit am Linzer Hauptbahnhof

Linz (APA) - Die Verspätungen oder gar Ausfälle von Zügen nahmen die Fahrgäste am Hauptbahnhof in Linz mit Gelassenheit hin, wie sich bei ei...

Linz (APA) - Die Verspätungen oder gar Ausfälle von Zügen nahmen die Fahrgäste am Hauptbahnhof in Linz mit Gelassenheit hin, wie sich bei einem Lokalaugenschein zeigte. Der Wartesaal des Bahnhofes war voll. Vor den Anzeigetafeln standen Menschen und informierten sich.

Etliche Menschen, die eine Reise geplant hatten, waren durch die Medienberichte in den vergangenen Tagen schon vorgewarnt. Sie konnten sich ausrechnen, dass es zu Verzögerungen kommen würde. Andere hatten ihre Reise verschoben oder waren auf ein anderes Verkehrsmittel umgestiegen.

Die Wahl von Alternativen war schon am Morgen zu bemerken als der Pkw-Verkehr nach Linz noch stärker als sonst an einem Montag war. Pendler dürften ihr eigenes Auto benützt und auch Fahrgemeinschaften gebildet haben. In Oberösterreich waren vom Stillstand der Bahn insgesamt rund 110 Züge betroffen. Sechs Verbindungen wurden von einem Schienenersatzverkehr der Postbusse übernommen.

Auf den Anzeigetafeln am Hauptbahnhof wurden die Züge mit „Ausfall“ gekennzeichnet, bei den anderen wurde über die geplante und die erwartete Ankunftszeit informiert. So sollte ein Zug aus Salzburg statt um 12.02 um 13.40 Uhr ankommen, ein weiterer aus München statt um 12.14 um 14.27 Uhr. Eine vom Flughafen Wien kommende Garnitur sollte statt um 12.30 um 13.34 Uhr einfahren. Betroffen waren nicht nur ÖBB-Züge, sondern auch solche der Westbahn aber auch der Güterverkehr, was aber den Passagieren nicht auffiel.

Personen mit einem Kombiticket für „Bahn zum Flug“ von Linz zum Wiener Flughafen in Schwechat wurden per Anzeigetafel und Lautsprecher zum Travel Center gebeten. Dort und auch am InfoPoint hing allerdings ein Schild „Hier wird gestreikt!“ Aber gekennzeichnete ÖBB-Mitarbeiter standen davor und beantworteten Fragen. Zudem informierten Aktivisten der vida über die Anliegen der Gewerkschaft.

Von dem Stillstand waren auch die Taxis betroffen: Zahlreiche Fahrzeuge warteten vergeblich auf ankommende Reisende. Das Geschäft wurde nur durch verhinderte Bahnfahrer angekurbelt, die dringend zu einem Termin mussten und deshalb auch für eine weitere Strecke ein Taxi als Beförderungsmittel wählten.

Wann der Bahnverkehr nach der Wiederaufnahme des Betriebes wieder in vollem Umfang planmäßig laufen würde, war vorerst nicht absehbar. Die Bahn rechnete damit, dass das ein bis zwei Stunden erfordern würde, in Einzelfällen auch länger. Koordiniert wurde alles von einem Regionalbereichs-Krisenstab mit leitenden Mitarbeitern aus allen für den Fahrbetrieb notwendigen Abteilungen. Er tagt bereits seit 7.00 Uhr und sollte weitermachen, bis der Normalbetrieb wieder hergestellt ist.

~ ISIN WEB http://www.vida.at ~ APA338 2018-11-26/14:30