Estland fordert neue EU-Sanktionen gegen Russland
Kiew/Tallinn (APA/Reuters) - Estland fordert neue EU-Sanktionen gegen Russland wegen des Aufbringens ukrainischer Kriegsschiffe vor der Halb...
Kiew/Tallinn (APA/Reuters) - Estland fordert neue EU-Sanktionen gegen Russland wegen des Aufbringens ukrainischer Kriegsschiffe vor der Halbinsel Krim. „Wir haben gesagt, dass wir bereit sind, die Sanktionen auszuweiten“, sagte der estnische Verteidigungsminister Jüri Luik am Dienstag im Reuters-Interview. „Sanktionen sind der kraftvollste Weg, um Russland zu zeigen, dass wir es ernst meinen.“
Allerdings müsse dies in der EU einstimmig beschlossen werden. Die EU könne sicher auch Beobachter in das umstrittene Seegebiet senden. „Entscheidend ist, dass wir Russland klar signalisieren, wie ernst die Weltgemeinschaft den Vorfall nimmt“, sagte Luik. Nur so könne man Russland von einer Wiederholung abschrecken. Am Sonntag war die Lage in der strategisch wichtigen Straße von Kertsch eskaliert, als russische Schiffe drei ukrainische Marineboote in der Meerenge zwischen der Krim und Südrussland beschossen.
Luik sprach sich erneut gegen den Bau der umstrittenen Nord Stream 2-Gaspipeline durch die Ostsee aus. „Es ist überraschend, dass die russische Regierung immer wieder ihren eigenen Interessen schadet mit Aktionen wie jetzt in Kertsch“, sagte er. „Ich könnte mir vorstellen, dass die Debatte über Nord Stream jetzt komplizierter wird.“
Estland habe die Pipeline immer abgelehnt und verweigert, dass diese durch nationales Seegebiet gebaut wird. Die Pipeline, die mehr russische Gas über Deutschland in die EU bringen soll, sei ein rein politisches Projekt, um der Ukraine zu schaden. Es gebe keine ökonomische Begründung für das Projekt.