Lawrow: Brauchen keinen Vermittler im Konflikt mit der Ukraine

Paris/Moskau/Kiew (APA/dpa) - Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht keinen Bedarf an einem Vermittler im Konflikt seines Landes mi...

Paris/Moskau/Kiew (APA/dpa) - Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht keinen Bedarf an einem Vermittler im Konflikt seines Landes mit der Ukraine. Die Behörden beider Länder könnten die Probleme selbst diskutieren, sagte er nach einem Gespräch mit seinem französischen Kollegen Jean-Yves Le Drian am Dienstag in Paris.

„Sollte es irgendwelche technischen Fragen geben, die der ukrainischen Seite nicht ganz klar sind, könnten sie auf der Ebene der örtlichen Grenzbehörden beider Länder erörtert werden“, hieß es weiter.

Lawrow wies damit einen entsprechenden Vorstoß von Deutschland und Frankreich zurück. Der deutsche Außenminister Heiko Maas hatte zuvor in Berlin gesagt, man habe angeboten, in den als Normandie-Format bezeichneten Verhandlungsrunden mit Vertretern aus Russland, der Ukraine, Deutschland und Frankreich „an einer Lösung zu arbeiten“. Es müsse alles getan werden, um den Konflikt zu deeskalieren.

Hintergrund ist ein neuer Zwischenfall vor der Halbinsel Krim. Drei ukrainische Militärschiffe waren am Sonntag in der Meerenge von Kertsch durch den russischen Grenzschutz aufgebracht worden. Alle 23 Besatzungsmitglieder wurden festgenommen. Mindestens drei Ukrainer wurden bei dem Einsatz verletzt.

Le Drian sagte, der Zwischenfall beruhe größtenteils auf der starken Re-Militarisierung des Gebiets. Er rief die beteiligten Parteien zur Zurückhaltung auf. „Ich habe Sergej Lawrow gesagt, dass eine Geste Russlands erwartet wird, dass die Gefangenen und die festgesetzten Schiffe so schnell wie möglich freikommen.“ Aber er werde auch seinen ukrainischen Amtskollegen anrufen, um ihn zu ermutigen, in dem Gebiet eine Deeskalation zu suchen.