Ungarn lieferte Waffenhändler an Russland aus - Kritik aus den USA

Budapest/Moskau/Washington (APA) - Die Auslieferung russischer Waffenhändler an Russland und nicht an die USA hat am Dienstag zu Verstimmung...

Budapest/Moskau/Washington (APA) - Die Auslieferung russischer Waffenhändler an Russland und nicht an die USA hat am Dienstag zu Verstimmungen im ungarisch-US-amerikanischen Verhältnis geführt. Die russischen Waffenhändler Wladimir Lubisin und sein gleichnamiger Sohn waren 2016 bei einer verdeckten, von den USA geleiteten internationalen Aktion in Ungarn festgenommen worden.

Wie das ungarische Justizministerium in einer Aussendung berichtete, hätten sowohl die USA als auch Russland Anspruch auf die Auslieferung der betreffenden Personen erhoben, die aber angesichts ihrer Staatsbürgerschaft letztlich nach Russland überstellt wurden. Die Vereinigten Staaten seien hinsichtlich dieses Verhaltens der rechtskonservativen ungarischen Regierung „enttäuscht“, zitierte das Internetportal „hvg.hu“ den Sprecher des US-Außenministeriums. Die beiden Männer befinden sich nach Angaben ihres ungarischen Verteidigers, Robert Fridmann, derzeit in Untersuchungshaft in einem Moskauer Gefängnis.

Die Russen konnten im November 2016 im Rahmen der von der amerikanischen US-Drogenbehörde (DEA) geleiteten internationalen Geheimoperation „Perseus“ an einem nahe Budapest gelegenen Waffenlager von der ungarischen Terror-Abwehr-Zentrale (TEK) verhaftet werden. Die Falle konnte mittels amerikanischer Geheimobservation sowie gekaufter Informanten gestellt werden. Die Männer wollten laut Medienberichten die beschafften Waffen an ein nicht näher genanntes mexikanisches Drogenkartell verkaufen. Laut dem Internetportal „DIREKT36.hu“ hatten die Russen auch mit seitens der ungarischen Armee ausrangierten Waffen gehandelt.