Tourismusbranche wünscht sich leichtere Betriebsübergaben
Wien (APA) - Die heimischen Hotels und Pensionen sind zwar gut gebucht, doch finanziell oft nicht stark aufgestellt. Rund 80 Prozent der Unt...
Wien (APA) - Die heimischen Hotels und Pensionen sind zwar gut gebucht, doch finanziell oft nicht stark aufgestellt. Rund 80 Prozent der Unternehmen sind Familienbetriebe. Auf der Wunschliste der Touristiker an die Regierung ganz weit oben stehen daher Erleichterungen bei der Betriebsübergabe an die nächste Generation, wie Branchensprecherin Petra Nocker-Schwarzenbacher am Dienstag vor Journalisten sagte.
Mit der jüngsten Steuerreform sei bei den Immobilien von Einheits- auf Verkehrswerte umgestellt worden, was die Angelegenheit für die Betroffenen empfindlich verteuere. „Wir haben einen Freibetrag von 900.000 Euro und hier möchten wir eine massive Erhöhung adäquat zum Anlagevermögen, da sonst die Kosten so enorm sind, dass unsere Nachfolger Kredite aufnehmen müssen, um das leisten zu können“, betonte die Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich. Die aufgenommenen Gelder sollten aber eher in die Modernisierung der Betriebe fließen, nicht in deren bloße Übernahme.
Ebenfalls wichtig wäre eine Verkürzung der Abschreibungsdauer auf Gebäude von derzeit 40 auf 25 Jahre. „Wir finanzieren über 15 und 20 Jahre und schreiben momentan 40 Jahre lang ab - die Schere geht bei der Finanzierung wirklich weit auseinander“, sagte Nocker-Schwarzenbacher.
Zufrieden ist die Tourismusbranche mit der Rückführung des (ohnehin bereits ermäßigten) Mehrwertsteuersatzes auf Nächtigungen von 13 auf 10 Prozent per 1. November, also zum Start der heurigen Wintersaison, und mit dem neuen Arbeitszeitgesetz. „Mit diesem Gesetz legalisiert man das bereits Vorhandene“, stellte die Tourismusobfrau fest. „In Zukunft können wir legal auch Hochzeiten jenseits der zehn Stunden durchführen.“ Wichtig sei, dass man den Arbeitnehmern diesbezüglich die Verunsicherung nehme. Im Wesentlichen ändere sich beispielsweise in ihrem eigenen Betrieb nichts.
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