G-20-Runde tagt seit zehn Jahren auf Ebene der Chefs
Buenos Aires (APA/AFP) - Zehn Jahre nach dem ersten G-20-Gipfeltreffen kommen die Staats- und Regierungschefs der großen Industrie- und Schw...
Buenos Aires (APA/AFP) - Zehn Jahre nach dem ersten G-20-Gipfeltreffen kommen die Staats- und Regierungschefs der großen Industrie- und Schwellenländer am Freitag und Samstag erstmals in einem südamerikanischen Land zusammen: Der 13. G-20-Gipfel findet am Freitag und Samstag in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires statt.
Der „Club der Wirtschaftsriesen“ wurde Ende der 90er Jahre gegründet, um sich international in Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik abzustimmen. Die G-20-Mitglieder stehen zusammen für etwa 85 Prozent der Wirtschaftsleistung weltweit und für rund zwei Drittel der Weltbevölkerung und drei Viertel des internationalen Handels.
Die G-20-Runde gibt es seit 1999, sie wurde als Reaktion auf die Asien-Krise zunächst auf Finanzministerebene eingerichtet. Die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer kamen erstmals infolge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise kurz nach der Lehman-Pleite 2008 in Washington zu einem Gipfel zusammen. 2009 werteten sie die Runde der G-20 zum „obersten Forum für unsere internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit“ auf.
Die G-20 sind ein informeller Zusammenschluss und keine internationale Organisation. Von Kritikern wird regelmäßig angeprangert, dass die Gruppe nicht dazu legitimiert sei, Beschlüsse für die gesamte Welt zu treffen. Die Gipfelvereinbarungen sind allerdings nicht bindend, oft halten sich die G-20-Staaten auch selbst nicht daran.
Beim G-20-Gipfel im letzten Jahr in Hamburg trug US-Präsident Donald Trump den Abschnitt der Abschlusserklärung zur Klimapolitik nicht mit. Ob es in diesem Jahr eine Verständigung zu den Punkten Klima und Handel gibt, gilt als unsicher.
Mitglieder der G-20 sind die sieben großen Industrieländer (G-7) USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und Japan; dazu kommen Russland sowie Australien, die Türkei, Saudi-Arabien und Südafrika.
Vertreten sind außerdem die asiatischen Länder China, Indien, Indonesien und Südkorea sowie die lateinamerikanischen Staaten Argentinien, Brasilien und Mexiko. Das zwanzigste Mitglied der G-20 ist kein Staat, sondern eine Staatengruppe: die Europäische Union. Für die EU werden gleich zwei Teilnehmer am Tisch sitzen, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Ratspräsident Donald Tusk.
Damit ist die Liste der Teilnehmer aber noch nicht beendet: Spanien ist ständiger Gast der Gipfel, die argentinische Regierung hat zudem die Niederlande und das Nachbarland Chile eingeladen. Außerdem sind Ruanda für die Afrikanische Union (AU), Senegal für die Neue Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas (NEPAD), Singapur für die Vereinigung südostasiatischer Staaten (ASEAN) sowie Jamaika als Vertreter des Zusammenschlusses karibischer Staaten Caricom dabei.
Weitere internationale Organisationen, die an dem Gipfel teilnehmen, sind etwa die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), der Internationale Währungsfonds (IWF), der Finanzstabilitätsrat (FSB), die Weltbank, die Welthandelsorganisation (WTO), die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die Weltgesundheitsorganisation (WTO) sowie die Vereinten Nationen.