Olympia: IOC-Exekutive tagt am Freitag und Samstag in Tokio
Tokio (APA/dpa) - In gut 600 Tagen beginnen die Olympischen Sommerspiele in Tokio, wo Freitag und Samstag das Exekutivkomitee des Internatio...
Tokio (APA/dpa) - In gut 600 Tagen beginnen die Olympischen Sommerspiele in Tokio, wo Freitag und Samstag das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) tagt. IOC-Chef Thomas Bach verspricht sich „ausgezeichnete Spiele wieder einmal hier in Asien“, nachdem heuer die südkoreanische Region Pyeongchang bereits Schauplatz der Winterspiele gewesen war.
„Ich kann mich nicht erinnern, dass eine gastgebende Stadt zwei Jahre vor den Spielen mit den Vorbereitungen schon einmal so weit war wie Tokio“, lobte Bach bei der Sitzung der Dachorganisation der Nationalen Olympischen Komitees (ANOC) am Mittwoch in Japans Hauptstadt. Trotzdem ist nicht alles eitel Wonne in der olympischen Familie, plagen das IOC doch vor der Sitzung des Exekutivkomitees gleich mehrere Probleme.
So zog sich zuletzt Scheich Ahmad Al-Sabah vorübergehend aus dem IOC und vom einflussreichen Amt des ANOC-Vorsitzenden zurück. Der Kuwaiter, der auch bei den Skandalen um den Fußball-Weltverband FIFA ins Zwielicht geraten war, gilt als einer der einflussreichsten Funktionäre überhaupt. Grund für den Rückzug sind jedoch nicht seine sportpolitischen Aktivitäten, sondern innerkuwaitische Auseinandersetzungen. Im Zuge derer muss er sich in der Schweiz wegen angeblicher Fälschung von Videos verantworten.
Aber auch in Sachen Tokio setzte es für das IOC jüngst einen Rückschlag, ist doch die Idee der Einführung einer Sommerzeit geplatzt. Laut der Regierungspartei LDP reicht es zeitlich nicht, bis ein Gesetzentwurf fertig ist. Nun müssen die Organisatoren mit anderen Mitteln das Hitze-Problem lösen, beispielsweise die Startzeit beim Marathon vorzuverlegen, wahrscheinlich auf 6.00 Uhr früh. Kopfzerbrechen bereitet auch der Verkehr in der mit 38 Millionen Einwohnern größten Metropolregion der Welt. Auf der Stadtautobahn Shutoko, über die hauptsächlich der Transport abgewickelt werden soll, kann keine gesonderte Spur für Olympia-Fahrzeuge eingerichtet werden. Infolgedessen könnte es zu noch mehr Staus kommen.
Daneben muss sich das IOC diese Woche auch schon mit den Bewerbern um die Winterspiele 2026 befassen. Nach dem Ausscheiden von Calgary sind nur noch die beiden Wackelkandidaten Mailand/Cortina d‘Ampezzo und Stockholm im Rennen.
Während die Italiener um die finanzielle Unterstützung der Regionen ringen, fehlt den Schweden noch der Rückhalt aus der Politik. Das Organisationskomitee traf sich in der vergangenen Woche mit der neuen Bürgermeisterin, die Staatsregierung hat sich nach den Wahlen noch nicht konstituiert. Die Bewerbungsunterlagen müssen aber bis zum 11. Jänner eingereicht werden. Bach sagte der Nachrichtenagentur Kyodo, es gebe keinen „Plan B“, sollten die beiden „exzellenten“ Bewerbungen zurückgezogen werden.