Tirol

Grippewelle steigert Impffreude der Tiroler

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Trotz der enormen Nachfrage ist es in Tirol derzeit unwahrscheinlich, dass in naher Zukunft ein Engpass beim Wirkstoff entstehen kann.

Innsbruck –Triefende Nasen, Husten, Fieber, Gelenkschmerzen und deshalb Zehntausende Krankschreibungen: Im vergangenen Winter hatte eine Grippewelle das Land fest im Griff. Und das wirkt nach, bis jetzt. Denn anscheinend sorgt sie dafür, dass die Impfbereitschaft der Tiroler merklich angestiegen ist. Anders als in einigen Nachbarländern ist trotz der starken Nachfrage derzeit kein Engpass bei den Wirkstoffen zu befürchten.

Detaillierte Zahlen dazu gebe es zwar keine, sagt Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber. Er habe aber schon bemerkt, dass „die Grippe­impfungen von mehr Leuten in Anspruch genommen werden. Auch weil viele gemerkt haben, dass jene, die sich im vergangenen Jahr geschützt haben, glimpflicher davongekommen sind.“ Ein gängiges Phänomen? „Nein“, meint Katzgraber. „Etwas Ähnliches ist mir bisher noch nicht untergekommen. Ich hoffe aber, dass sich bei der Bevölkerung jetzt das Wissen durchgesetzt hat, wie wichtig auch Grippe­impfungen sind. Es ist immer besser vorzusorgen, als hinterher dann zu jammern.“ Welcher Influenza-Stamm im Winter auftreten wird, ist noch unklar – die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Schutz gegen vier Viren-Typen, gegen die auch ein Wirkstoff in der üblichen Vierfach-Impfung enthalten ist. Katzgraber mahnt, dass besonders ältere Menschen, solche mit chronischen Erkrankungen oder deren Angehörige und Bekannte sich impfen lassen sollen.

Ähnlich wie in Tirol gibt es auch in den benachbarten Ländern starken Zulauf bei den Grippeschutzimpfungen. In Teilen Deutschlands ging das so weit, dass es ob der enormen Nachfrage Engpässe bei den Seren gegeben hat. Auch in Südtirol wurde der Impfstoff knapp, heißt es Mitte vergangener Woche vom dortigen Landessanitätsbetrieb. „Vermutlich haben die entsprechenden Länder und Institutionen einfach zu wenig eingekauft und die Situation unterschätzt“, glaubt Tirols Sanitätsdirektor. In Tirol habe man jedoch vorgesorgt, es gebe genug Wirkstoff. Katzgraber: „Und es sieht im Moment auch nicht so aus, als gehe er aus.“ (bfk)