EU-Vision für 2050 - Kein Strom mehr aus fossilen Brennstoffen

Brüssel (APA) - Die EU-Kommission hat ihre Vision für eine klimaneutrale Wirtschaftspolitik bis 2050 vorgelegt. Dabei soll es ab 2050 keinen...

Brüssel (APA) - Die EU-Kommission hat ihre Vision für eine klimaneutrale Wirtschaftspolitik bis 2050 vorgelegt. Dabei soll es ab 2050 keinen Strom mehr aus fossilen Brennstoffen mehr geben. Die Ideen für die nächsten 32 Jahre sollen vor allem die erneuerbaren Energien fördern, um zu Null-Emissionen kommen zu können.

Der Vizepräsident der EU-Kommission Maros Sefcovics, verwies darauf, dass die Klimaneutralität angesichts der Erfahrungen der letzten Jahre einfach notwendig sei. Allein im letzten Jahr seien durch Klimakatastrophen Schäden von 283 Mrd. Euro entstanden. Um das Ziel von Nullemissionen zu schaffen, sei aber auch Geld notwendig. Sefcovics sprach von 175 bis 292 Mrd. Euro mehr pro Jahr an erforderlichen Investitionen.

EU-Energiekommissar Miguel Arias Canete sagte, es reiche nicht das bisherige Ziel der Union, bis 2050 eine Reduktion von nur 60 Prozent zu erreichen. Klimaneutralität sei machbar. Bis 2050 müssten 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien kommen. Gemeinsam mit der Atomenergie sei dies das Rückgrat einer kohlenstofffreien europäischen Stromversorgung.

Positive Auswirkungen habe diese Strategie auch auf die Gesundheit. Derzeit gebe es eine halbe Millionen an frühzeitigen Todesfällen durch die Luftverschmutzung. Außerdem, „wenn wir es schaffen, werden andere nachziehen“. Angesprochen darauf, dass die meisten das Jahr 2050 hier gar nicht erleben dürften, zeigte sich Canete zuversichtlich: „Ich hoffe schon, dass ich 100 Jahre alt werde und dann sehe, was aus den Dokumenten rausgekommen ist“.

Befragt, was die Kommissare bisher getan hätten, um zum Klimawandel beizutragen, meinte Canete, „ich halte immerzu Diät. Ohne irgendwelche Auswirkungen, wie sie klar sehen. Aber ich laufe mehr als in der Vergangenheit, weil das mein Arzt geraten hat, und ich habe ein E-Bike“. Sefcovic wiederum erklärte, „ich habe in den letzten Jahren weniger Rindfleisch gegessen“. Außerdem versuche er die Fahrzeugflotte der Kommission in Richtung Plug-in Hybrid zu verbessern. „Das ist eine gigantische Aufgabe“.

Jedenfalls, müsse es eine Dekarbonisierung in der EU bis 2050 geben. „Und hinterher wird es Negativemissionen geben. Aber wir diskutieren ja jetzt nur bis 2050“. Sefcovics betonte, dass die Investitionen in die klimaneutrale Politik risikofrei sein müssten. Dies müsste sich auch im nächsten EU-Haushalt widerspiegeln, verwies Sefcovics auf Möglichkeiten, Staatsbeihilfen einzuziehen. Dafür könnten aber Batterien für Elektroautos gefördert werden. Jedenfalls sollte es 2050 ein Aus für fossile Brennstoffe geben. „Für andere Tätigkeiten kann es das vielleicht noch geben, aber für Mobilität nicht“, ergänzte Canete.