Platzverweis für „Winnie Puuh“ in Madrid
Madrid/Peking (APA/dpa) - Schon lange ist Chinas Präsident Xi Jinping (65) über Bilder verärgert, auf denen Kritiker ihn mit Winnie Puuh ver...
Madrid/Peking (APA/dpa) - Schon lange ist Chinas Präsident Xi Jinping (65) über Bilder verärgert, auf denen Kritiker ihn mit Winnie Puuh vergleichen. Um Xi nicht zu brüskieren, haben die spanischen Behörden während seines Staatsbesuchs am Mittwoch einen Mann, der auf dem Madrider Platz „Puerta del Sol“ als Honigbär Puuh mit Touristen posiert, aufgefordert, das Kostüm einen Tag lang abzulegen.
Auf dem Platz sei ein offizieller Termin mit Madrids Bürgermeisterin Manuela Carmena geplant gewesen, wie der Fernsehsender „La Sexta“ berichtete. Man habe es vermeiden wollen, Xi „zu beleidigen“. Der tapsige Bär verärgert die chinesische Führung schon länger - und zwar seit Xi 2013 den damaligen Präsidenten Barack Obama im Weißen Haus besuchte. Ein Foto zeigte die beiden Politiker auf eine Weise über den Rasen schlendernd, der Comic-Fans an ein Bild von Puuh mit seinem Freund erinnerte.
Ein mittlerweile berühmtes Meme im Internet war geboren: Seither veröffentlichen Oppositionelle immer wieder ähnliche Xi-Puuh-Vergleiche in sozialen Netzwerken, bei denen bestimmte Gesichtsausdrücke oder Gesten des Präsidenten direkt dem gelben Bären gegenübergestellt werden. Meist werden diese von der chinesischen Zensur gleich wieder entfernt. Auch der jüngste Winnie-Puuh-Film „Christopher Robin“ war im Sommer von Peking verboten worden.