Filmmonat Dezember: Preissaison in Österreich, Europa und Hollywood
Wien (APA) - Im vorweihnachtlichen Dezember steht nicht nur das Shoppen für den Heiligen Abend am Programm - in der Filmbranche ist es vor a...
Wien (APA) - Im vorweihnachtlichen Dezember steht nicht nur das Shoppen für den Heiligen Abend am Programm - in der Filmbranche ist es vor allem auch die Vorfreude auf diverse Auszeichnungen, die von der Würdigung des weiblichen Schaffens über die heimische Kinobranche und Europa bis nach Hollywood reicht.
THIS HUMAN WORLD (29. November bis 10. Dezember): Zum bereits elften Mal macht sich Wiens internationales Menschenrechtsfilmfestival „this human world“ auf, eine Plattform für gesellschaftspolitisches und sozialkritisches Kino zu bieten. Über 100 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme stehen in fünf Wiener Innenstadtkinos auf dem Programm; hinzu kommen Workshops, Lesungen, Ausstellungen und Partys an verschiedenen Standorten. Zur Eröffnung am 29. November gibt es im Gartenbaukino mit Mohamed Siams „Amal“ einen Dokumentarfilm, der das Erwachsenwerden der toughen Titelfigur im Zentrum hat, die sich nach dem frühen Tod des Vaters als Bub verkleidet und ihren Platz in der ägyptischen Gesellschaft finden muss.
FC GLORIA FILMPREISE (4. Dezember): Seit 2010 gibt es das Frauen-Film-Netzwerk FC Gloria, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Arbeit von Frauen im Filmbereich sichtbarer zu machen und sich für Gendergerechtigkeit in der Kinobranche einzusetzen. Nun hat man mit den FC Gloria Filmpreisen auch eine eigene Auszeichnung ins Leben gerufen, die biennal in vier jeweils mit 5.000 Euro dotierten Kategorien die weibliche Arbeit in der Kinobranche würdigen soll. Auftakt macht am 4. Dezember die Preisgala im Stadtkino im Künstlerhaus. Vergeben werden die Ehrungen in den Sparten „Gloria“ für eine Frau im Filmbereich über 40 Jahren, „Gloriette“ für eine Filmemacherin im Bereich „Innovativer Film“, die Nachwuchsauszeichnung „Louise Fleck Preis“ sowie „Gloriosa Spotlight“ für die Arbeit hinter den Kulissen wie Dramaturgie oder Regieassistenz. (www.fc-gloria.at/fokus/filmpreise)
NOMINIERUNGEN ÖSTERREICHISCHER FILMPREIS (6. Dezember): Schon traditionell im Wiener Ringturm gibt die Filmakademie bekannt, wer beim Österreichischen Filmpreis 2019 zu den Nominierten gehört. Die Mitglieder der Akademie hatten dazu die Gelegenheit, aus den eingereichten 21 Spiel-, 21 Dokumentar- und 14 Kurzfilmen auszuwählen. Unter Moderation von Michael Sturminger versammeln sich schon zur Präsentation Prominente wie Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Kulturminister Gernot Blümel (beide ÖVP) oder Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ). Nach Bekanntgabe der offiziellen Nominiertenliste werden schließlich per geheimer Wahl die Gewinner ermittelt, die dann am 30. Jänner bei der neunten Verleihung im Wiener Rathaus gekürt werden.
NOMINIERUNGEN GOLDEN GLOBES (6. Dezember): Während in Wien die Nominierten für den Österreichischen Filmpreis 2019 zittern, sind es in Los Angeles die Hollywoodprominenten, wenn die Nominierungen für die 76. Ausgabe der traditionellen Auszeichnung der Hollywood-Auslandspresse bekanntgegeben werden - zumindest überwiegend. Denn auch Reinhold Bilgeris „Erik & Erika“ gehört zu den 80 Werken aus 49 Nationen, die heuer für den besten fremdsprachigen Film eingereicht wurden und theoretisch Chancen auf eine der Goldkugeln haben, die dann am 6. Jänner verliehen werden.
K3 FILM FESTIVAL (12. bis 16. Dezember): Am 12. Dezember startet Kärntens einziges Filmfestival, das K3 in Villach, in seine neue Runde, die diesesmal unter dem Motto „Lokalkolorit: Die Farben der Region“ steht. Insgesamt sind acht Spiel- und 26 Kurzfilme zu sehen, die das Filmschaffen aus Kärnten, Slowenien und Norditalien beleuchten. Zu sehen sind etwa als Eröffnungsfilm „History of Love“ der Slowenin Sonja Prosenc oder weitere Österreichpremieren wie die Performance „Frauenzimmer“ von Mariola Brillowska vor der Kamera von Hubert Sielecki oder „Menocchio“ von Alberto Fasulo über einen spätmittelalterlichen Häretiker.
EUROPÄISCHE FILMPREISE (15. Dezember): Während die Globes und die österreichischen Kollegen noch mit den Nominierungen beschäftigt sind, geht es in Sevilla bereits zur Sache. Zum 31. Mal werden die Europäischen Filmpreise verliehen, die abwechselnd in Berlin und einer anderen europäischen Metropole stattfinden. Aus österreichischer Sicht ist 2018 dabei kein guter Jahrgang. Immerhin ist Marie Bäumer für die deutsch-österreichische Koproduktion „3 Tage in Quiberon“ über Romy Schneider als beste Hauptdarstellerin nominiert. Beim Besten Spielfilm rittern indes Ali Abbasis „Border“, Matteo Garrones „Dogman“, Lukas Dhonts „Girl“, Pawel Pawlikowskis „Cold War“ und Alice Rohrwachers „Glücklich wie Lazzaro“ um die Auszeichnung.
WEIHNACHTSSPECIALS IN WIEN (rund um den 24. Dezember): Der Kinosaal bietet inmitten des vorweihnachtlichen Trubels einen möglichen Ruhepol. So führt das Filmmuseum seine Tradition fort zwischen Weihnachten und Neujahr Filme mit den Marx Brothers zu zeigen, wobei man diese heuer durch Werke der Muppets und den „Wizard of Oz“ am 23. und 24. Dezember ergänzt. Das Gartenbaukino zeigt hingegen am 22. und 23. Dezember mit „Tschitti Tschitti Bäng Bäng“ einen anderen Klassiker, um das Warten aufs Christkind zu verkürzen.
(S E R V I C E - www.filmmuseum.at, www.thishumanworld.com, www.gartenbaukino.at, www.europeanfilmawards.eu, www.oesterreichische-filmakademie.at, www.filmarchiv.at)