EU-Bischofskommissions-Präsident kritisiert Flüchtlingspolitik der EU

EU-weit/Brüssel (APA) - Kritik an der Flüchtlingspolitik der Europäischen Union kommt vom Präsidenten der EU-Bischofskommission. Europa sei ...

EU-weit/Brüssel (APA) - Kritik an der Flüchtlingspolitik der Europäischen Union kommt vom Präsidenten der EU-Bischofskommission. Europa sei meilenweit von seinen Grundprinzipien der Menschenwürde und Solidarität entfernt, zitierte die Nachrichtenagentur Kathpress den luxemburgischen Erzbischof Jean-Claude Hollerich aus einer Mitteilung der Caritas von Dienstagabend.

„Vor den Grenzen der EU ertrinken Menschen“, sagte der Präsident der katholischen EU-Bischofskommission ComECE bei einem Europaforum in Brüssel. Es sei „völlig unverständlich“, dass Politiker dies zuließen und sich zugleich auf das christliche Abendland beriefen.

Hollerich forderte die Caritas auf, sich mehr in die Politik der Europäischen Union einzumischen. Als Christ könne man nicht neutral sein gegenüber der EU, so der Erzbischof. Jeder, ob EU-Bürger oder nicht, ob Christ oder nicht, sei als Mensch unser Nachbar.

Der EU warf Hollerich mangelnde Dialogbereitschaft vor. Das sei der Hauptgrund dafür, dass sie so wenig Akzeptanz finde. Es müsse mehr diskutiert werden. Zudem müsse bei ihr wieder vermehrt das Gemeinwohl im Mittelpunkt stehen anstatt eine Verfolgung von Einzelinteressen, so Hollerich. Die EU müsse „ihren Familiengeist wiederfinden“.