Macrons Kurskorrektur reicht Franzosen nicht - weitere Proteste
Paris (APA/dpa) - Am Mittwoch gingen erneut Menschen im ganzen Land wieder auf die Straße - wie viele demonstrierten, war aber zunächst nich...
Paris (APA/dpa) - Am Mittwoch gingen erneut Menschen im ganzen Land wieder auf die Straße - wie viele demonstrierten, war aber zunächst nicht klar. Einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Opinion Way zufolge halten 76 Prozent der befragten Franzosen die angekündigten Maßnahmen des Staatschefs für nicht ausreichend.
Macron hatte am Dienstag angesichts der Proteste gegen geplante Steuererhöhungen auf Diesel und Benzin angekündigt, dass die Kraftstoffsteuern künftig an die Entwicklung des Weltmarktpreises für Öl gekoppelt werden, damit die Bürger nicht zu stark belastet würden. Premierminister Edouard Philippe verteidigte am Mittwoch die Maßnahmen und nannte sie im Interview mit dem TV-Sender BFMTV „entschlossen“ und „vernünftig“. Gleichzeitig kündigte er an, „Gelbwesten“ empfangen zu wollen, wenn es eine repräsentative Delegation gebe.
Hinter der Bewegung steht keine Partei oder Gewerkschaft - die Proteste werden über soziale Netzwerke organisiert. Jetzt soll es Regionalversammlungen geben, auf denen örtliche Vertreter der „Gelbwesten“ bestimmt werden.
Am Dienstagabend hatte Umweltminister Francois de Rugy zwei Vertreter der „Gelbwesten“ getroffen - einer von ihnen rief im Anschluss zu weiteren Demonstrationen auf.
Bei Protesten am vergangenen Samstag war es auf der Pariser Champs-Elysees zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Nun zeigen sich die Händler auf der Prachtstraße besorgt und fordern mehr Sicherheitsmaßnahmen. Zahlreiche Läden mussten am Samstag geschlossen bleiben, viele wurden beschädigt. Für diesen Samstag werden neue Demos von „Gelbwesten“ auf der Prachtstraße Champs-Elysees erwartet.