Madrid: Boot mit Flüchtlingen soll in Malta oder Italien anlegen

Madrid (APA/AFP) - Spaniens Regierung sondiert mit Italien und Malta, ob ein spanisches Fischerboot mit zwölf geretteten Flüchtlingen an Bor...

Madrid (APA/AFP) - Spaniens Regierung sondiert mit Italien und Malta, ob ein spanisches Fischerboot mit zwölf geretteten Flüchtlingen an Bord in einem Hafen einer der beiden Länder anlegen kann. Madrid strebe für das Schiff „Nuestra Madre Loreto“ eine „schnelle“ und „zufriedenstellende“ Lösung an, erklärte Spaniens Vize-Regierungschefin Carmen Calvo am Mittwoch.

Das Fischerboot mit den Migranten aus Somalia, Ägypten, Niger, Sudan und Senegal hängt seit Donnerstag im Mittelmeer fest.

Zunächst habe Madrid entsprechend der internationalen Bestimmungen in Libyen um Aufnahme der Migranten gebeten, erklärte Calvo. Dann habe sich die Regierung jedoch zu einer Anfrage in Italien und Malta entschlossen. Zudem habe das Boot aufgrund schlechter Wetterbedingungen das Gebiet vor der libyschen Küste am Dienstag verlassen und sei in Richtung der italienischen Insel Lampedusa gefahren.

Nach Angaben des Kapitäns Pascual Durá hatte das Schiff die zwölf Flüchtlinge von einem Schlauchboot gerettet, das aus Libyen kam. „Wir sitzen fest, wir können nirgendwo hin“, sagte er am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Italien und Malta verweigerten dem Schiff nach Angaben des Kapitäns die Einfahrt in ihre Häfen. Bei einer Rückkehr nach Libyen drohe auf dem Schiff aber eine „Meuterei“.

In diesem Jahr kamen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bereits mehr als 106.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa. Mehr als 2.100 Menschen kamen dabei ums Leben.

~ WEB www.iom.int ~ APA601 2018-11-28/21:06