„Mission erfüllt“: Dinkhauser tritt als Liste-Fritz-Chef ab
Beim morgigen Bürgertag übergibt Listengründer Fritz Dinkhauser an Andrea Haselwanter-Schneider. Seine Vision bleibt: Regierung ohne ÖVP.
Von Manfred Mitterwachauer
Innsbruck – So richtig emotional dürfte es für Fritz Dinkhauser wohl erst morgen werden. Dann, wenn beim Bürgertag – quasi dem Parteitag der Liste Fritz – auf der Villa Blanka in Innsbruck sein letztes politisches Kapitel beendet wird. Dann nämlich soll Andrea Haselwanter-Schneider zur neuen Obfrau der Liste Fritz gewählt werden. Einen einstimmigen Vorstandsbeschluss dazu hat sie bereits in der Tasche.
„Die Zeit ist reif, meine Mission ist erfüllt“, kündigte Dinkhauser, der seine Liste vor zehn Jahren unter widrigsten Bedingungen und im Kampf gegen die „VP-Allmacht“ aus der Taufe gehoben hatte, bereits gestern via Pressekonferenz seinen Abschied an. Flankiert wurde er dabei mit Markus Sint und Haselwanter-Schneider nicht nur von seinen zwei engsten Weggefährten der vergangenen Jahre, sondern wie immer zeit seiner politischen Laufbahn auch von seiner Frau Heidi.
Und auch wenn nun Dinkhauser aus freien Stücken hinter den Vorhang tritt, so wird ihn die Politik im Lande dennoch nicht loslassen. Seiner Liste solle er als eine Art Schutzpatron auch weiterhin erhalten bleiben, wünschte sich Haselwanter-Schneider, die Dinkhauser als ihren „politischen Ziehvater“ bezeichnete. Den überraschenden Wahlerfolg 2008 titulierte Dinkhauser als sein Meisterstück, beim Antritt zur Nationalratswahl im selben Jahr habe er sich maßlos überschätzt. Doch nicht nur er, auch seine Liste sei gereift, habe das Vertrauen der Bevölkerung wieder zurückgewonnen, ist Dinkhauser überzeugt. Die allgemeine politische Lage in Tirol und Bund bereite ihm Sorge. Und, dass sich große Teile der Zivilgesellschaft mit so mancher Strömung einfach abgefunden hätten. Auch wenn Dinkhauser geht – seine Vision bleibe, sagt der Bald-nicht-mehr-Parteichef: „Eine Regierung ohne ÖVP.“
Obwohl: Er sehe die ÖVP nicht als Feindbild, insofern gebe es seinerseits an Haselwanter-Schneider keine Vorgabe, niemals mit der ÖVP zu koalieren. Das sehen auch Sint und Haselwanter-Schneider so. Die Politik der Liste Fritz werde sich aber genauso wenig ändern wie deren Name. Andere Schwerpunkte seien durchaus möglich. Jetzt zünde man „die zweite Stufe der Liste-Fritz-Rakete“, wie Sint es ausdrückte. Das versicherte Haselwanter-Schneider auch Dinkhauser: „Wir werden gut auf dein Kind aufpassen.“