Landecker Tagesmütter: Zunft ringt um Zukunft
Dem bezirksweiten Tagesmütterverein fehlen 26.000 Euro im Budgetplan 2019. Obfrau Christine Hainz zeigte unbefriedigende Rahmenbedingungen auf.
Landeck –Der Aufschrei der Obfrau ist diesmal etwas heftig ausgefallen. „Ich halte Kritik aus, aber ich will nicht mehr Bittstellerin sein“, sagte Christine Hainz, seit 28 Jahren Obfrau, kürzlich vor versammeltem Team und drei Gemeindemandataren bei der Vollversammlung des Vereins der Tagesmütter, Kinderspielgruppe & Kinderkrippen im Bezirk Landeck.
Der Verein mit 30 Angestellten kämpfe täglich ums (finanzielle) Überleben. „Die Rahmenbedingungen schreien zum Himmel“, brachte Hainz die aktuelle Situation auf den Punkt. „Andererseits wollen die Eltern ihre Kinder bei uns gut betreut wissen.“ Es schmerze, wenn Entscheidungsträger beim Thema Kinderbetreuung wenig bis keine Wertschätzung für die Arbeit der Tagesmütter zeigen.
Die langjährige Geschäftsführerin Ingrid Bürger nannte Zahlen und Fakten: Beim Budget von knapp 970.000 Euro für das kommende Vereinsjahr würden noch 26.000 Euro fehlen. Daher könne sie es der Versammlung noch nicht zur Beschlussfassung vorlegen, sagte sie. „Die Reserven des Vereins sind derzeit aufgebraucht, wir brauchen gute neue Partner“, hob Bürger hervor. Dennoch zeigte sie sich optimistisch: „Wir werden schon noch einen Weg finden, um die 26.000 Euro sicherzustellen.“
Auch wenn die Zahl der Tagesmütter tirolweit schrumpfe, gebe es im Bezirk Erfreuliches, verriet die Geschäftsführerin: In See werde eine neue Kinderkrippe aus der Taufe gehoben. Der Verein unterstütze das Projekt „Seabalotti“ mit dem nötigen Know-how.
„Wir sind froh, dass es die Tagesmütter gibt“, stellte der Landecker AMS-Leiter Günther Stürz fest. „Ohne sie könnten viele Frauen nicht berufstätig sein.“ (hwe)