Lega will Kruzifixe in allen öffentlichen Gebäuden Italiens

Rom (APA) - Die rechte Regierungspartei Lega, zweitstärkste Regierungspartei in Italien, drängt darauf, Kruzifixe in allen Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden aufzuhängen. Als gutes Beispiel will die Lega in Triest vorangehen. Hier verabschiedete der Gemeinderat eine Neuregelung für das Schulwesen, die vorsieht, dass in den kommunalen Kindergärten ein Kreuz hängen soll.

Der im Oktober gewählte neue Trentiner Landeshauptmann und Lega-Politiker Maurizio Fugatti fordert, dass in den Schulen seiner Region Kreuze hängen, wie die römische Tageszeitung „La Repubblica“ in ihrer Donnerstagsausgabe berichtete. Außerdem sollen Schulen Weihnachtskrippen bauen. Damit soll an die christlichen Wurzeln der Region erinnert werden, meinte Fugatti. Sein Parteikollege Luca Zaia, Präsident der Region Venetien, will Schulen, die eine Weihnachtskrippe bauen, einen Beitrag von 250 Euro gewähren.

Im Juli hatte die Lega im Parlament in Rom einen Gesetzesentwurf eingebracht, wonach Kruzifixe in allen öffentlichen Gebäuden, darunter auch in Bahnhöfen, Flughäfen und Häfen, hängen sollen. Bei Verstößen gegen diese Vorschrift soll eine Geldstrafe von 1.000 Euro verhängt werden.

Dass religiöse Symbole, „die unsere Gemeinschaft kennzeichnen“, immer mehr verschwinden, bedeute, dass „die Prinzipien infrage gestellt werden, auf denen unsere Identität basiert“, heißt es in dem Gesetzesentwurf. „Minderheiten zu respektieren bedeutet nicht, auf die Symbole unserer Geschichte, Kultur und Tradition zu verzichten.“ Der Entwurf wurde von mehreren bekannten Parlamentariern der Lega eingebracht.

Lega-Chef Matteo Salvini ist ein bekennender Katholik. Beim Wahlkampf für die Parlamentswahlen im März zeigte er sich öfters mit einen Rosenkranz in der Hand. Trotzdem hat er sich wegen seines harten Migrationskurs viel Kritik aus katholischen Reihen zugezogen.