Vorstandsmitglied verlässt deutsche AfD - „Gemäßigte haben verloren“
Berlin/Potsdam (APA/dpa) - Das Vorstandsmitglied der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland, Steffen Königer, hat seinen Au...
Berlin/Potsdam (APA/dpa) - Das Vorstandsmitglied der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland, Steffen Königer, hat seinen Austritt aus der Partei erklärt. Zur Begründung führte der Landtagsabgeordnete aus dem ostdeutschen Land Brandenburg am Donnerstag die von ihm empfundene Ohnmacht der Gemäßigten gegenüber radikalen Kräften in der AfD an.
„Die Bürgerlichen in der AfD haben den Kampf gegen die Destruktiven in der Partei in vielen Landesverbänden endgültig verloren“, erklärte er in Potsdam. Königer gehört der „Alternativen Mitte“ in der AfD an, die einen Gegenpol zum rechtsnationalen Flügel um den Thüringer Landeschef Björn Höcke bildet.
Die AfD ist mittlerweile in allen 16 deutschen Landesparlamenten vertreten. Seit der letzten Parlamentswahl im September 2017, bei der sie 12,6 Prozent der Stimmen holte, stellt sie die drittstärkste politische Kraft im Bundestag.
Eine Mitgliedschaft in der Partei „kann ich unter diesen Umständen mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren“, führte Königer an. Er hatte sich Mitte November erfolglos für einen der vorderen Plätze auf der Kandidatenliste der AfD für die Europawahl beworben.
Der Landtagsfraktion will Königer künftig als fraktionsloser Abgeordneter angehören. Ziel für viele in der Partei sei „der Aufbau von sektenartig organisierten Gefolgschaften“, in denen Treue höher stehe als Sacharbeit, erklärte Königer weiter.
Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Kay Gottschalk sagte, dieser Austritt sei „bedauerlich“. Die von Königer gelieferte Begründung ließ er nicht gelten. Er vermute, dass eher persönliche Gründe eine Rolle gespielt hätten.