Sicherheitsgefühl stärken: Neuer Partner für Wiener Grätzelpolizisten

Wien (APA) - Rund 100 Grätzelpolizisten versehen seit bald zwei Jahren in ganz Wien ihren Dienst. Sie wurden eingesetzt, um das Sicherheitsg...

Wien (APA) - Rund 100 Grätzelpolizisten versehen seit bald zwei Jahren in ganz Wien ihren Dienst. Sie wurden eingesetzt, um das Sicherheitsgefühl zu stärken. Denn die Bürger orientieren sich nicht nur an der Kriminalitätsstatistik, die eigentlich einen positiven Trend zeigt, sagte der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl. Das Projekt „Gemeinsam.sicher“ wurde am Donnerstag weiter ausgebaut.

25 Großinstitutionen wie die Stadt Wien, Schulen, Spitäler, Versicherungen, Einkaufscenter und -straßen sowie Banken, Trafiken, die ÖBB und der ÖTC haben sich dem Projekt bereits angeschlossen. Neu in der Initiative ist das Versicherungsunternehmen Wiener Städtische, das mit Workshops, Sprechstunden und Schulungen seine Kunden zum Thema Kriminalitätsprävention informieren möchte, sagte Wiener-Städtische-Generaldirektor Robert Lasshofer. Grätzelpolizisten werden die Veranstaltungen unterstützen.

Gute Erfolge haben die Grätzelpolizisten bereits erzielt. So hat sich mittlerweile eine Sicherheitsstreife im Kaiser-Franz-Josef-Spital etabliert und kommt einmal pro Woche ins Krankenhaus, um in der Erstaufnahmestelle und in den Ambulanzen nach dem Rechten zu sehen und den Mitarbeitern zu zeigen, wie sie im Ernstfall reagieren können.

„Die Gesamtkriminalität geht zurück. Das sind ganz klare Fakten“, sagte Pürstel. Dennoch fragen sich Bürger, ob sie sich fürchten müssen. Dafür besteht kein Grund: Im vergangenen Jahr waren die angezeigten Fälle auf das Niveau der 1990er-Jahre zurückgegangen, sagte der Wiener Polizeipräsident. Nach einem massiven Anstieg im Jahr 2009 mit 228.486 Anzeigen ging die Zahl auf 190.056 (2017) zurück (minus 16,8 Prozent). Auch für die Kriminalitätsstatistik 2018, die Anfang kommenden Jahres präsentiert wird, kündigte der Polizeipräsident ein deutliches Minus an. „Vor allem im analogen Bereich, wie Einbrüche und Diebstähle“, sagte Pürstl. Auch die Aufklärungsquote ist von 2008 (28,1 Prozent) auf 42,4 Prozent im Jahr 2017 deutlich gestiegen.

Sorgen bereitet der Polizei die Zunahme der Cyberkriminalität. Laut Lasshofer stieg diese von 2016 auf 2017 um 28,3 Prozent. „Das ist eine Herausforderung für uns alle“, sagte Pürstl. Vor allem sei die Dunkelziffer sehr hoch, weil sich die Betroffenen genieren und keine Anzeige machen.

(S E R V I C E - Sprechstunden für Anrainer in vier Geschäftsstellen der Wiener Städtischen: 1230 Wien, Breitenfurter Straße 393; 1160 Wien, Thaliastraße 44; 1210 Wien, Am Spitz 10; 1020 Wien, Obere Donaustraße 49-51)

~ WEB https://www.wienerstaedtische.at/privat.html ~ APA269 2018-11-29/13:04