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AfD-Politiker sorgte mit Kornblume für Eklat im Abgeordnetenhaus

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Der fraktionslose Abgeordnete Wild trug während der Parlamentssitzung eine blaue Kornblume am Revers seines Jacketts. Die Kornblume diente in der Zwischenkriegszeit als Erkennungszeichen illegaler Nationalsozialisten.

Berlin – Der AfD-Politiker Andreas Wild hat im Berliner Abgeordnetenhaus für einen Eklat gesorgt. Wie bereits Anfang November trug der fraktionslose Abgeordnete am Donnerstag während der Parlamentssitzung eine blaue Kornblume am Revers seines Jacketts. Erst nach mehreren Ordnungsrufen von Parlamentspräsident Ralf Wieland (SPD) brachte er die Jacke aus dem Saal.

Die blaue Kornblume diente zwischen 1933 und 1938 in Österreich als Erkennungszeichen der damals dort verbotenen Nationalsozialisten. Wild gilt als Rechtsaußen und fiel wiederholt mit provozierenden Äußerungen etwa gegen Flüchtlinge und Ausländer auf. Er wurde im Juli 2017 aus der AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus ausgeschlossen. Mitte November beschloss der AfD-Landesvorstand einstimmig, ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn einzuleiten. Als Grund nannte Sprecher Ronald Gläser Kontakte des Abgeordneten in die rechtsextreme Szene, die mit den Prinzipien der AfD nicht zu vereinbaren seien. Wild hatte die blaue Kornblume auch beim Gedenken am 80. Jahrestag der Pogromnacht am Holocaust-Mahnmal getragen.

Kornblume auch in Österreich umstritten

Auch in Österreich sorgten Politiker schon für Aufsehen, weil sie Kornblumen trugen. Die FPÖ-Abgeordneten trugen beispielsweise 2013 bei den Konstituierenden Sitzungen des Nationalrates Kornblumen, als Norbert Hofer zum Dritten Präsidenten gewählt wurde. Bei der Angelobung der Abgeordneten 2017 verzichtete die FPÖ entgegen den bisherigen Gebräuchen auf die Kornblume als Schmuck. Die FPÖ ziert sich nun mit (künstlichem) Edelweiß. (APA/dpa, TT.com)