Wassertest - Unterschiedliche Reaktionen in Oberösterreich

Linz/Wien (APA) - Der Greenpeace-Wassertest hat mehrere Reaktionen in Oberösterreich ausgelöst, wo sich der Sipbach befindet - einer von zwe...

Linz/Wien (APA) - Der Greenpeace-Wassertest hat mehrere Reaktionen in Oberösterreich ausgelöst, wo sich der Sipbach befindet - einer von zwei in Österreich, aus dem Proben entnommen worden waren. Die Landwirtschaftskammer warf Greenpeace „Panikmache“ vor, der Bauernbund „falsche Stimmungsmache“. Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) trat für mehr Monitoring ein.

Die Landwirtschaftskammer vermutete, die „Panikmache“ sei weitaus überzogen und offenbar „primär der Mobilisierung von Spendengeldern in der Vorweihnachtszeit geschuldet“. Auch wenn die Rückstände in den angeführten Gewässern bedauerlich seien, müsse doch festgehalten werden, dass diese deutlich unter den ohnehin äußerst strengen Vorsorgegrenzwerten liegen und sich absolut innerhalb des gesetzlichen Rahmens bewegen.

Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) verwies in einer Presseaussendung als Landesobmann des Bauernbundes ebenfalls auf die Werte: Sie würden zeigen, dass die Bauern sorgsam und sachkundig mit den Betriebsmitteln gemäß den Vorgaben der Gesetze sowie dem Österreichischen Umweltprogramm umgehen. Er stimmte Greenpeace zu, dass auch der saloppe Umgang mit Antibiotika in der Humanmedizin zu großen Resistenzproblemen führe. So sei es möglich, Antibiotika ohne Rezept online zu bestellen. „Leider wird in dem Bericht von Greenpeace auf diese Problematik nicht eingegangen, denn auch über die Abwässer und Kläranlagen gelangen Humanarzneimittel in das Grund- und Trinkwasser“, stellte Hiegelsberger fest.

Greenpeace reagierte auf die geäußerte Kritik an dem Wassertest, dass die Probennahmen in Gebieten mit intensiver Tierhaltung und in entsprechender Entfernung von großen Städten erfolgt seien. „Die Proben wurden auf Tierarzneimittel und auf in der Landwirtschaft genutzte Pestizide untersucht. Ein Teil der Arzneimittel sind auch für Menschen zugelassen, einige der am häufigsten gefundenen Medikamente sind aber ausschließlich für den Einsatz bei Tieren erlaubt, was den Zusammenhang zwischen den Testergebnissen und der intensiven Tierhaltung klar bestätigt“, schrieb die NGO in einer Stellungnahme.

Anschober verwies darauf, dass Oberösterreich als einziges Bundesland mit der Pestizidstrategie ein Risikomanagement bei grundwassergefährdenden Pestiziden habe und die Behörde derzeit genau im betroffenen Bereich ein umfassendes Kontrollprogramm mache. Aber aus seiner Sicht sollte das aktuelle Sondermonitoring-Programm mit monatlichen Probenahmen an 20 Messstellen in Fließgewässern der Traun-Enns-Platte auf die Ergebnisse des Greenpeace-Berichts erweitert werden.