Oppositionskandidat in Georgien erkennt Wahlergebnis nicht an

Tiflis (APA/AFP) - Der bei der Präsidentschaftswahl in Georgien unterlegene Oppositionskandidat will den Sieg der von der Regierungspartei u...

Tiflis (APA/AFP) - Der bei der Präsidentschaftswahl in Georgien unterlegene Oppositionskandidat will den Sieg der von der Regierungspartei unterstützten Kandidatin Salome Surabischwili nicht anerkennen. „Wir erkennen das Wahlergebnis nicht an und fordern vorgezogene Parlamentswahlen“, sagte Grigol Waschadse am Donnerstag in vom Fernsehen übertragenen Äußerungen.

Er kündigte für Sonntag eine „friedliche Großdemonstration“ der Opposition in der Hauptstadt Tiflis an.

Surabischwili war in der Stichwahl am Mittwoch als erste Frau an die Spitze des Kaukasus-Staates gewählt worden. Sie erhielt laut dem offiziellen Ergebnis knapp 60 Prozent der Stimmen.

Waschadse war für eine Elf-Parteien-Allianz unter Führung des im Exil lebenden Ex-Präsidenten Michail Saakaschwili angetreten. Vor ihm hatte bereits Saakaschwili das Wahlergebnis angezweifelt. Bei der Abstimmung sei es zu „massenhaftem Wahlbetrug“ gekommen, erklärte er und rief seine Anhänger auf, „friedliche Massenkundgebungen zu starten und Neuwahlen zu fordern“. Die Georgier müssten „Freiheit, Demokratie und das Gesetz verteidigen“.

Surabischwili war französische Diplomatin, bevor sie von Saakaschwili in die georgische Politik geholt und zur Außenministerin ernannt wurde. Es kam jedoch schnell zum Zerwürfnis, Surabischwili wurde zu einer scharfen Kritikerin von Saakaschwili.

Obwohl das Präsidentenamt in Georgien nach dem Amtsantritt der Wahlsiegerin nur noch repräsentativen Charakter haben wird, galt die Wahl als wichtiger Stimmungstest für die Regierung der früheren Sowjetrepublik.