Israels Präsident Rivlin: Antisemitismus ist ein globales Übel

Jerusalem (APA/dpa) - Der israelische Präsident Reuven Rivlin hat Antisemitismus am Donnerstag als globales Übel gebrandmarkt. Er reagierte ...

Jerusalem (APA/dpa) - Der israelische Präsident Reuven Rivlin hat Antisemitismus am Donnerstag als globales Übel gebrandmarkt. Er reagierte damit auf die Ergebnisse einer europaweiten Antisemitismus-Studie des Fernsehsenders CNN. „Antisemitismus ist ein Übel, das überall gefunden werden kann - bei der Linken und der Rechten, vor nationalistischem und religiösem Hintergrund“, sagte Rivlin nach Angaben seines Büros dem Sender CNN.

Nach der am Dienstag vorgestellten Umfrage wissen etwa viele junge Deutsche kaum etwas über den Holocaust. Von den 18- bis 34-Jährigen sagten rund 40 Prozent, dass sie „wenig“ oder „gar nichts“ darüber wissen. Ein Drittel der befragten Europäer insgesamt (33 Prozent) gab seinen Kenntnisstand ebenfalls entsprechend an. Alte Vorurteile sind laut der Umfrage weiterhin sehr präsent. Mehr als ein Viertel der befragten Europäer sei der Meinung, Juden hätten zu viel Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzwelt, berichtete CNN.

Rivlin forderte einen weltweiten Kampf gegen Fremdenhass. Gegen Antisemitismus müsse man vorgehen, indem man Erziehung und Erinnerung an den Holocaust stärke, sagte er.

Rivlin sagte, es gebe heute neofaschistische Bewegungen, „die den Staat Israel verehren“. Dies sei jedoch „unmöglich“. Neofaschismus widerspreche komplett den Werten, auf denen der Staat Israel aufgebaut sei. Solche Bewegungen seien in Israel nicht erwünscht.