Frankfurter Börse

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der DAX hat sich am Donnerstag letztlich nicht in der Gewinnzone halten können. Nachdem die Aussicht auf e...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der DAX hat sich am Donnerstag letztlich nicht in der Gewinnzone halten können. Nachdem die Aussicht auf eine weniger strikte Geldpolitik in den USA den deutschen Leitindex am Vormittag noch bis auf 11.403 Punkte in die Höhe getrieben hatte, nahm die Zuversicht der Anleger im weiteren Handelsverlauf ab. Am Ende stand ein winziges Minus von 0,01 Prozent auf 11.298,23 Punkte zu Buche. Der MDax als Index mittelgroßer Unternehmen hingegen zog um 0,92 Prozent auf 23.633,89 Punkte an.

„Während die Anleger an der Wall Street nach den Worten von US-Notenbankchef Powell in einen wahren Kaufrausch verfielen, finden in Frankfurt Aktienkäufer nur zaghaft den Weg an die Börse“, schrieb Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader. Der Dow Jones Industrial hatte am Mittwoch mit einem Satz um 2,5 Prozent seine 200-Tage-Linie zurückerobert. Am Donnerstag kam es jedoch wieder bereits zu leichten Gewinnmitnahmen.

Jerome Powell hatte Börsianern Hoffnung auf ein vorsichtigeres Vorgehen der Währungshüter bei künftigen Leitzinserhöhungen gemacht. Die Chancen für die erhoffte Weihnachtsrally steigen Cutkovic zufolge bei positiven Ergebnissen des Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Premier Xi Jinping auf dem G20-Gipfel am Wochenende, der seine Schatten voraus wirft.

Auf breiter Front und europaweit gesucht waren Aktien aus dem Technologiesektor. So legten Infineon und Wirecard im Leitindex bis zu 2,98 Prozent zu und Siltronic im MDax um gut 3,5 Prozent. Im Nebenwerteindex SDax zählten RIB Software zu den größten Kursgewinnern.

Unter Druck gerieten indes Papiere der Deutschen Bank, die am DAX-Ende 3,4 Prozent einbüßten. Ein Großaufgebot von Ermittlern durchsuchte unter anderem die Zentrale des größten deutschen Geldhauses in Frankfurt. Der Verdacht: Mitarbeiter des Konzerns halfen Kunden dabei, sogenannte Offshore-Gesellschaften in Steuerparadiesen zu gründen und Gelder aus Straftaten zu waschen.

Um 0,72 Prozent gaben die Anteilsscheine von Bayer nach. Der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern will mit Effizienz- und Strukturmaßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und dafür unter anderem bis Ende 2021 weltweit rund 12.000 Stellen abbauen - viele davon in Deutschland. Anleger zeigten sich vor allem vom Ausblick auf das kommende Jahr enttäuscht.

Nach Zahlen zum dritten Quartal und einem bekräftigten Ausblick von Tele Columbus sprangen deren Aktien um mehr als 13 Prozent an. Analysten lobten vor allem die Barmittel des Telekomdienstleisters. Der Experte Simon Bentlage von Hauck & Aufhäuser betonte, dass jegliche Liquiditätssorgen unbegründet seien.

~ ISIN DE0008469008 ~ APA508 2018-11-29/18:14