Börse Frankfurt im Frühhandel mit leichten Verlusten
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Vor dem mit Spannung erwarteten G20-Gipfel an diesem Wochenende gehen Anleger wohl in Deckung. Der DAX san...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Vor dem mit Spannung erwarteten G20-Gipfel an diesem Wochenende gehen Anleger wohl in Deckung. Der DAX sank am Freitag in der ersten Handelsstunde um 0,35 Prozent auf 11.259,09 Punkte.
Im Fokus der Anleger steht auf dem Gipfel die Begegnung zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatspräsident Xi Jinping. „Der Showdown steht an, wobei bei Trump nach wie vor nicht klar ist, ob er tatsächlich einen Handelsdeal erreichen will“, erklärte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Von einer Lösung bis hin zu einer weiteren Eskalation sei alles möglich. Mit Russlands Präsident Wladimir Putin ging Trump angesichts der verschärften Ukraine-Krise bereits auf Konfrontationskurs und sagte ein Treffen ab.
Der MDAX als Index mittelgroßer Unternehmen büßte 0,44 Prozent ein auf 23.530,37 Punkte.
Dreimal war der DAX im Wochenverlauf an der Schwelle von 11.400 Punkten gescheitert. Von am Kurschart orientierten Anlegern wird die Marke aufmerksam beäugt, könnte der DAX doch darüber seinen Abwärtstrend seit Ende September verlassen. „Damit tut er sich auffällig schwer“, wie der technische Analyst Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel feststellt. Die Themen Handelskonflikt zwischen den USA und China, Haushaltsstreit in Italien, Brexit und nun auch die Ukraine sorgten für Verunsicherung.
Mit Blick auf Einzelwerte zeigten einmal mehr Analystenkommentare ihre Wirkung - wie beispielsweise eine Studie der Investmentbank HSBC zu Herstellern und Zulieferern der Autobranche. Darin nahm Analyst Horst Schneider eine vorsichtige Haltung zu Daimler ein, was an der Börse mit einem Abschlag von 2,6 Prozent quittiert wurde. Beim Mercedes-Konzern trübten der Gegenwind aus China, Währungseffekte und hohe Kosten die mittelfristigen Aussichten. Auch für die Branche hält der Experte eine Aufwertung des Autosektors im Jahr 2019 sei kaum vorstellbar. Der europäische Branchenindex war entsprechend Schlusslicht der Sektorenübersicht.
Auch Salzgitter erwischte die gestrichene Kaufempfehlung des Bankhauses Lampe mit minus 3,5 Prozent schwer. Analyst Marc Gabriel rechnet mit einem sehr vorsichtigen Ausblick des Stahlkonzerns für das kommende Jahr, der die Markterwartungen beim Vorsteuergewinn enttäuschen dürfte.
Unter Druck blieben auch Aktien der Deutschen Bank. Beim Geldhaus gehen die Durchsuchungen wegen des Verdachts auf Geldwäsche weiter. Die tags zuvor begonnene Razzia sei am Freitag fortgesetzt worden, um weiteres Material zu sichten, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Tele Columbus profitierten inzwischen mit dem höchsten Stand seit August von einer weniger skeptischen Einstufung der Commerzbank-Experten. Tags zuvor hatten die Aktien des Kabelnetzbetreibers nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen deutlich zugelegt.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA141 2018-11-30/10:04