Wiener Börse (Mittag) - Porr-Aktien fallen fast auf Zwei-Jahrestief
Wien (APA) - In einem überwiegend schwächeren Europa-Umfeld hat sich die Wiener Börse am Freitag zu Mittag behauptet. Der ATX wurde um 12.00...
Wien (APA) - In einem überwiegend schwächeren Europa-Umfeld hat sich die Wiener Börse am Freitag zu Mittag behauptet. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 3.067,54 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 0,56 Punkten bzw. 0,02 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,56 Prozent, FTSE-100/London minus 0,68 Prozent und CAC-40/Paris -0,38 Prozent.
Vor dem G20-Gipfel an diesem Wochenende halten sich Anleger etwas zurück. Konjunkturseitig haben Österreichs Unternehmen von Jänner bis August 2018 ihre Produktion um 6,5 Prozent gesteigert. Hingegen ließ das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal doch etwas stärker nach als vom Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo zunächst erwartet. Der BIP-Anstieg bremste sich auf 0,4 Prozent ab.
Unterdessen sind die Verbraucherpreise im Euroraum im November schwächer gestiegen als erwartet. Das Preisniveau lag um 2,0 Prozent über dem Stand ein Jahr zuvor. Im Vormonat hatte die Inflationsrate noch 2,2 Prozent betragen. Die Preisentwicklung findet bei den Investoren Beachtung, weil Zweifel aufkommen, ob die Europäische Zentralbank wie geplant im Spätsommer 2019 die Zinswende einleiten wird, schreibt der Helaba-Experte Urlich Wortberg.
Am Nachmittag liefert in den USA der Chicago-PMI eine letzte Indikation für den nationalen Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes, der am Montag zur Veröffentlichung ansteht. Insgesamt sei die Stimmung robust, daher rechnet Wortberg mit einem hohen Niveau des ISM-Index.
Nach einer Reihe an Geschäftsberichten schließt Warimpex die Woche mit Zahlen zu den ersten neun Monaten ab. Der Nettoverlust des Immobilienentwicklers wuchs auf 6,5 Mio. Euro, nach 34,2 Mio. Euro im Plus im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Warimpex-Titel drehten nach anfänglichen Gewinnen mit minus 0,45 Prozent in die Verlustzone.
Schlusslicht waren die Porr-Aktien mit einem Minus von 5,42 Prozent. Zwischenzeitlich fielen sie auf 19,80 Euro - so tief wie seit September 2016 nicht mehr. SRC-Analyst Stefan Scharff hält die Kursverluste der vergangenen drei Monate nicht gerechtfertigt, hieß in seiner jüngsten Analyse am Vorabend. Die am Donnerstag vorgelegten Zahlen zu den ersten neun Monaten seien gut aber zu schwach für einen optimistischen Gesamtjahres-Ausblick. SRC Research hatte ihr Kursziel für die Aktien des Baukonzerns von 37,0 Euro auf 33,0 Euro gesenkt und die Anlageempfehlung unterdessen mit „Buy“ bestätigt.
Außerdem hat das österreichische Biotech-Unternehmen Marinomed am Donnerstag seinen geplanten Börsengang (IPO) vorerst abgesagt. „Abhängig vom Marktumfeld plant das Unternehmen, die Angebotsfrist voraussichtlich Anfang 2019 fortzusetzen“, teilte Marinomed mit.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach Sitzungsbeginn bei 3.081,21 Punkten, das Tagestief lag gegen 10.16 Uhr bei 3.058,20 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,03 Prozent tiefer bei 1.549,69 Punkten. Im prime market zeigten sich 13 Titel mit höheren Kursen, 21 mit tieferen und zwei unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.
Bis dato wurden im prime market 1.174.191 (Vortag: 1.324.525) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 31,47 (36,90) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Verbund mit 145.169 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 5,18 Mio. Euro entspricht.
~ ISIN AT0000999982 ~ APA256 2018-11-30/12:07