Steirische B320: Investition für mehr Sicherheit um 58 Millionen Euro

Graz (APA) - Für die unfallträchtige Ennstalbundesstraße (B320) hat das Land Steiermark am Freitag in Graz ein Maßnahmen-Paket mit 14 Vorhab...

Graz (APA) - Für die unfallträchtige Ennstalbundesstraße (B320) hat das Land Steiermark am Freitag in Graz ein Maßnahmen-Paket mit 14 Vorhaben vorgelegt. Laut Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) belaufen sich die geschätzten Kosten bis 2029 auf mehr als 58 Millionen Euro. Im kommenden Jahr soll mit der Realisierung der kurzfristigen Vorhaben begonnen werden - darunter die Verkehrslösung am Knoten Trautenfels.

Trautenfels ist mit geschätzt 11,6 Millionen Euro auch der teuerste Teil. Die Kreuzung wird mit einem Kreisverkehr ausgestattet, der unter der Hauptfahrbahn die Zu- und Abfahrten flüssig verteilen soll. 2019 und 2020 soll gebaut werden. Weitere große Brocken sind dritte Fahrspuren: Eine zwischen Niederstuttern und Trautenfels dürfte samt Begleitwegen rund 7,5 Millionen Euro kosten und soll 2026/2027 gebaut werden. Eine dritte Fahrspur soll auch bei Haus/Ennstal Ost kommen und samt Begleitweg und Lärmschutz rund 7,2 Millionen Euro verschlingen. Der Bau ist für 2023/2024 vorgesehen. Zwischen Schladming West und Schladming Mitte soll ebenfalls eine dritte Spur um rund 7,4 Millionen Euro in den Jahren 2028/2029 gebaut werden.

Um rund sechs Millionen Euro sind bis 2025 Begleitwege von Gröbming Ost bis Oberlengdorf vorgesehen und der niveaufreie Anschluss von Wörschach Ost samt Begleitwegen wird bis 2022 rund 6,2 Millionen Euro kosten. Die Ortschaft Espang soll bis 2023 um zwei Millionen Euro eine Ortsumfahrung bekommen. Weitere Maßnahmen sind ein Abrücken der Trasse Ennsling um 2,7 Millionen Euro bis 2022, ein Begleitweg zwischen Lehen und der Planaistraße um eine halbe Million Euro bis 2020 und der Lückenschluss beim Begleitweg Tipschern um 0,175 Millionen Euro bis Ende 2019. Vorgesehen ist auch ein Begleitweg bei Audorf-Pichl-Vordorf um 0,8 Millionen Euro bis 2021, Adaptierungen in Ruperting inklusive einem Ausbau der Grössingstraße um 0,83 Millionen Euro bis 2024, Begleitwege von Oberlengdorf bis Tipschern um 1,8 Millionen Euro bis 2026 sowie ein Anschluss auf gleichem Höhenniveau bei Gröbming Ost um 3,5 Millionen Euro bis 2028.

Lang erklärte weiters, dass die „geschätzten Gesamtkosten der sieben kurzfristigen Maßnahmen, die zwischen 2019 und 2023 umgesetzt werden sollen, sich aus heutiger Sicht auf rund 24 Millionen Euro belaufen. Mittelfristig sollen sieben weitere Maßnahmen zwischen 2022 und 2029 um geschätzte 34,2 Millionen Euro realisiert werden.“

Getrennt und als zweites Maßnahmenpaket sei Lang zufolge die Umfahrung der Bezirkshauptstadt Liezen zu sehen: Eine Studie zu den wirtschaftlichen Auswirkungen wurde beauftragt und diese soll demnächst vorliegen. In der Ortsdurchfahrt Liezen liegen zahlreiche Supermärkte und Fachmarktzentren. „Diesbezüglich haben wir gemeinsam mit der Abteilung geplant, dass - wenn die Region dahintersteht - ab 2020 mit Variantenuntersuchungen begonnen wird. Derzeit werden die Kosten auf rund 36 Millionen Euro geschätzt“, sagte Lang. Er habe als Finanzlandesrat auch die Finanzierung im Auge: „Die notwendigen rund 24 Millionen Euro für die kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen sind bereits fixiert. Bezüglich Finanzierung der mittel- und langfristigen Maßnahmen laufen bereits Gespräche. Denn auch diese müssen in den kommenden Legislaturperioden abgesichert sein.“

Behördliche Maßnahmen sollen künftig auch für mehr Sicherheit auf der B320 sorgen: „Wir schauen uns noch einmal an, wie sich weitere Beschränkungen im Schwerverkehr auf die Qualität des Verkehrs auswirken würden. Ferner wird die Überwachung des geltenden Nachtfahrverbotes intensiviert. Da sind die zwei neuen Stellplätze in Liezen und Stainach äußerst hilfreich. Womöglich kommt in Haus im Ennstal noch einer dazu“, sagte der Liezener Bezirkshauptmann Josef Dick.

Der Grüne Landtagsklubobmann Lambert Schönleitner begrüßte die Maßnahmen und forderte eine „rasche Umsetzung einer 24-Stunden-Tonnagebeschränkung“. Bedauerlich sei, dass für Liezen noch keine Lösung in Sicht sei: „Hier müssen wir entlang der bestehenden Bundesstraße eine Entflechtung mit dem Vorortverkehr vornehmen. Eine Südumfahrung von Liezen ist rechtlich und aufgrund des Anrainerschutzes nicht umsetzbar.“